Österreich

Mord in Wien: Killer hatte Betretungs-Verbot

Heute Redaktion
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In Wien-Wieden hat ein Mann am Dienstag auf offener Straße zunächst eine Frau und dann sich selbst erschossen.
In Wien-Wieden hat ein Mann am Dienstag auf offener Straße zunächst eine Frau und dann sich selbst erschossen.
Bild: Denise Auer

Neue Details zu der Bluttat mit zwei Toten in Wien-Wieden: Das Opfer (35) und ihr Killer (38) lebten getrennt, die Frau hinterlässt einen Sohn (11). Schon zuvor gab es Gewalt.

Dienstagvormittag gegen 10.20 Uhr fielen in der Rienößlgasse im 4. Wiener Bezirk mehrere Schüsse. Ein Serbe (38) hatte eine Frau (35) mit mehreren Schüssen getötet und sich danach selbst gerichtet – "Heute" berichtete.

Anzeige wegen schwerer Nötigung bereits am 9. Mai

Am Tag nach der Bluttat, die auf offener Straße stattfand und von vielen Anrainern und Passanten beobachtet wurde, kommen nun weitere Details ans Licht: Der Killer und das spätere Opfer zogen gemeinsam den Sohn (11) der Frau auf, lebten aber seit einiger Zeit getrennt. Bereits zuvor war es offenbar von Seiten des Mannes zu Gewalttätigkeiten gekommen. Laut Polizei hatte die Frau ihren ehemaligen Lebensgefährten am 9. Mai wegen schwerer Nötigung angezeigt, nachdem es in ihrer Wohnung zu einem brutalen Streit gekommen war. Am 10. Mai wurde daher ein Betretungsverbot gegen den Serben verhängt.

"Ein Betretungsverbot gilt für zwei Wochen. Danach muss das Opfer eine einstweilige Verfügung beantragen. Das hat das spätere Opfer nicht gemacht", erklärt Polizeisprecher Daniel Fürst auf "Heute"-Anfrage. "Es hätte aber auch an der Tat nichts geändert. Das Betretungsverbot galt für die Wohnung, der Tatort auf der Wieden liegt zu weit davon entfernt, als dass er miteingeschlossen gewesen wäre", so Fürst weiter.

Killer hatte Waffenverbot, Obduktion läuft

Weiters bestand gegen den Killer ein Waffenverbot. Er besaß die Mordwaffe – es handelt sich um eine Pistole – also illegal. Die Untersuchungen der Tatwaffe waren Mittwochvormittag noch nicht abgeschlossen, Details zu Marke und Kaliber waren daher noch nicht bekannt.

Auch die Obduktion der beiden Leichen ist noch nicht abgeschlossen. Zeugen berichteten von drei bis vier Schüssen. Das spätere Opfer wurde vermutlich zuerst im Oberkörperbereich getroffen, bevor sie ein Kopftreffer tödlich verletzte. Dann richtete sich der Schütze mit einem Schuss in den Kopf selbst. (ck)