Österreich

Mord-Opfer sollte in Drogen-Prozess aussagen

Die Salzburgerin Irene P. wurde im Stiegenhaus mit drei Schüssen niedergestreckt. Sie hatte keine Chance.

Heute Redaktion
Teilen

Eine Bluttat in Mafia-Manier erschüttert den bekannten Skiort Zell am See (Sbg.): Samstag, kurz nach 21 Uhr, kommt Irene P. ohne Begleitung heim und sperrt die Tür des modernen Wohnbaus auf. Es sollte das letzte Mal sein. Im Stiegenhaus lauert nämlich ein gnadenloser Killer. Als er die 20-Jährige im Visier hat, feuert er blitzschnell drei Kugeln ab und verschwindet unerkannt.

Sein Opfer sackt blutüberströmt zusammen, ruft mit letzter Kraft noch um Hilfe – doch die von den entsetzten Nachbarn alarmierte Rettung kann nichts mehr tun. Sofort rückt die Cobra mit Sturmgewehren in dem malerischen 9.000-Seelen-Ort an, die Polizei errichtet "Checkpoints" und kontrolliert Fahrzeuge; auch Spürhunde kommen zum Einsatz. Tatwaffe war eine Pistole.

Doch wer ist das Opfer? Irene P., Poly-Abschluss 2013, dann Modeverkäuferin. Zuletzt war der Rap-Fan ihr "eigener Boss". Eventuell bietet ihr Nickname im Web einen Hinweis auf ihr Betätigungsfeld: "sativa", der Fachbegriff für Hanf. Sie war wegen Drogendelikten vorbestraft, sollte im November gegen Hintermänner aussagen – ihr Todesurteil?

In sozialen Netzwerken war das "Instagram-Model" hochaktiv. Auf Facebook postete die frisch getrennte Blondine zwei Tage vor ihrem Tod noch ein neues Foto, bekam 342 Likes. Sie teilte den Song "Fight Club". Samstag verlor sie den Kampf gegen einen Killer. Gestern war er auf der Flucht.

In Österreich war es heuer schon der 35. Mord, 31 der Opfer waren Frauen.