Österreich

Killer wollte vor Prozess mit Mama telefonieren

Heute Redaktion
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Eyob E. mit toter Schwester und Mama.
Eyob E. mit toter Schwester und Mama.
Bild: privat

Vom Krankenbett auf die Anklagebank: Eyob E., der seine Schwester Eyerus im Jänner am Wiener Hauptbahnhof getötet haben soll, wird heute (5.11.) der Prozess gemacht.

Wegen geistiger Krankheiten kann er nicht bestraft werden – der Staatsanwalt fordert daher die Unterbringung in einer Anstalt. Sein sechsseitiger Antrag beschreibt dennoch, wie grausam Eyerus E. (27) sterben musste.

Stach neun mal zu

Der Koch soll im Wahn sein 20-Zentimeter-Küchenmesser gezückt haben, das er hinter seinem Rücken versteckt gehalten hatte. Als er seine beiden Schwestern, die sich Sorgen um ihn gemacht hatten und eigens nach Wien gereist waren, sah, soll er zugestochen haben. Neun Mal.

"Es kam ihm bei den wuchtigen Stichen darauf an, das Opfer zu töten. Alles andere als Mordabsicht ist denkunmöglich", so der Ankläger Martin Ortner. Eyobs Mama Hirut steht dennoch zu ihm: "Er ist mein Kind, ich liebe ihn trotzdem", sagte sie

zu "Heute".

Anwältin Astrid Wagner besuchte ihn gestern: "Er ist auf der Krankenstation, bekommt Medikamente und wollte vor dem Prozess unbedingt mit seiner Mama telefonieren. Es ist mir gelungen, ihm dies zu ermöglichen." Es gilt die Unschuldsvermutung.