Österreich

"Bin eher ein Spar-Kaiser als ein Kilometer-König"

Heute Redaktion
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Vize-Bürgermeister Detlef Wimmer (FPÖ) fährt mit seinem privaten Tesla, statt mit dem Dienstauto.
Vize-Bürgermeister Detlef Wimmer (FPÖ) fährt mit seinem privaten Tesla, statt mit dem Dienstauto.
Bild: privat/FPÖ

14.412 Euro Kilometergeld verrechnete Vize-Stadtchef Detlef Wimmer (FPÖ) seit 2015. Das sorgt nun für Kritik von den Grünen, Wimmer selbst versteht das nicht.

Der Dienstwagen-Streit zwischen der FPÖ und den Grünen sorgt schon länger für Wirbel. Während nämlich Detlef Wimmer für Dienstfahrten seinen Privatwagen nutzt, setzt Grünen-Stadträtin Eva Schobesberger auf den Dienstwagen-Pool (drei Autos) samt Fahrer. Und beide behaupten, dass sie mit ihrer jeweiligen Variante billiger fahren.

Um ihre Ansicht zu be- und Wimmers Sichtweise zu widerlegen, fragten die Grünen nun nach, wie viel denn die Stadtsensatsmitglieder an Kilometergeld für Fahrten im Privatwagen abrechnen ("Heute" berichtete). Im Fall von Detlef Wimmer waren das seit November 2015 gut 14.412 Euro. Neben Wimmer verrechnete seit 2015 nur Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer Kilometergeld, alle andere benutzen die Dienstautos.

"Die Inszenierung von Vizebürgermeister Wimmer als Sparmeister hat sich mit den vorliegenden Zahlen endgültig in Rauch aufgelöst. Obwohl für alle Stadregierungsmitglieder ohnehin ein Dienstwagenpool zur Verfügung steht, verrechnet der FPÖ-Chef die Kosten für die Fahrten mit seinem Privat-Auto und belastet das Stadtbudget damit zusätzlich", kritisiert Grünen-Gemeinderätin Alexandra Schmid.

Beim Dienstauto-Pool der Stadt Linz stehen drei Fahrzeuge für die acht Stadtregierungsmitglieder zur Verfügung. Es gibt ein internes Online-Tool, wo man sich eintragen kann, wenn man ein Auto braucht. Es gibt drei fixe Fahrer und einen Springer.

Detlef Wimmer sieht das natürlich ganz anders. "Typisch, dass man jene schlecht macht, die Steuergeld sparen, statt selbst auf Privilegien zu verzichten. Ich brauche nicht unbedingt einen Chauffeur. Deshalb habe ich schon vor Jahren auf diesen Luxus verzichtet", sagt er.

"Denn selbst wenn Dienstwagen und Chauffeur keinen einzigen (!) Kilometer fahren, sind ihre Fixkosten (Gehalt und Auto anteilig) schon viel höher als meine gesamten Fahrtkosten – weil ohne Chauffeur", so Wimmer. So spare der FPÖ-Politiker laut eigenen Angaben rund 20.000 Euro im Jahr.

Abschaffen will er die Dienstfahrzeuge dennoch nicht. "Wir sind erwachsene Menschen, jeder muss für sich entscheiden, was für sich und die Stadt das beste ist", so Wimmer. Übrigens: Nicht nur Wimmer verzichtet auf die Dienstautos, auch Magistratsdirektorin Martina Steiniger nimmt sie nicht in Anspruch.



(gs)