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Kim droht Welt mit "neuen strategischen Waffen"

Keine versöhnlichen Worte fand Nordkoreas Diktator Kim Jong-un zu Beginn des neuen Jahres. Sein Land will sich nicht mehr an das Atomabkommen halten.

Heute Redaktion
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Welche Bedeutung der Propaganda-Ritt auf den heiligen Berg in Nordkorea haben soll, darüber wird weltweit gerätselt.
Welche Bedeutung der Propaganda-Ritt auf den heiligen Berg in Nordkorea haben soll, darüber wird weltweit gerätselt.
Bild: picturedesk.com

Sieben Stunden! So lange sprach Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un zum Jahreswechsel zu den führenden Funktionären seiner über den bitterarmen Staat herrschenden Arbeiterpartei. Er schwadronierte dabei über den Aufbau Nordkoreas, der Streitkräfte sowie über die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Kim schwor seine Gefolgsleute auf eine "militante" Linie ein und drohte einmal mehr dem ewigen Widersacher USA.

Kim will wieder Atomversuche durchführen

Kim Jong-un stellte „diplomatische und militärische Gegenmaßnahmen" im Konflikt mit den USA in Aussicht – für die Sicherheit und Souveränität des Landes, wie er es ausdrückte. Die Funktionäre lauschten zwangsweise geduldig. Das gaben die nordkoreanischen Staatsmedien am Dienstag bekannt. Nordkorea möchte sich laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters auch "nicht mehr an das Moratorium für Atomversuche und Tests von Interkontinentalraketen" halten. "Es gibt keinen Grund für uns, sich länger einseitig an die Verpflichtungen gebunden zu fühlen", sagte Kim.

USA mit gangsterartigen Forderungen

Dann sprach er eine höchst bedenkliche Drohung aus: "Die Welt wird eine neue strategische Waffe erleben", die sich schon "in naher Zukunft" im Besitz Nordkoreas befinden werde. Kim warf Erzfeind Amerika vor, "gangsterartige" Forderungen aufzustellen. Der Grad der nuklearen Abschreckung seines Landes werde von der künftigen Haltung der USA abhängen, stellte Kim in Aussicht. Zumindest das ist als positives Zeichen zu deuten. Ein Dialog mit den USA wird so nicht komplett verunmöglicht. Wie berichtet, haben sich Kim Jong-un und Donald Trump historisch einzigartig 2019 an der Demarkationslinie zwischen Nord- und Südkorea getroffen. Donald Trump war der erste US-Präsident, der Nordkorea betreten und einen ernsthaften Dialog mit dem dort herrschenden Machthaber gesucht habe. Danach ging bei den Friedens- und Abrüstungsgespräch nichts mehr weiter. Nun die neuerliche Drohung Kims. Unsichere Zeiten also.