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Kim Jong Greta: Nordkorea-Diktator jetzt Klimaschützer

Der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un entdeckt den Klimaschutz für sich. Wohl nirgends sonst wird dieses Vorhaben weniger Gegenwind bekommen.

Leo Stempfl
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Der heimatverbundene Kim Jong Un will mehr für den Klimaschutz tun.
Der heimatverbundene Kim Jong Un will mehr für den Klimaschutz tun.
KCNA / AFP / picturedesk.com

Kim Jong Un, der "Oberste Führer" Nordkoreas will mehr für den Klimaschutz tun. Wie Nachrichtenagenturen berichten, betonte Kim die Notwendigkeit, "grundlegende Maßnahmen zu ergreifen, um die Klimaveränderung zu überwinden, da Naturkatastrophen in den vergangenen Jahren zugenommen haben."

Dabei geht es dem Diktator eher weniger um Nachhaltigkeit oder die Rettung des Planeten. Denn auch ohne Naturkatastrophen hat Nordkorea regelmäßig mit Lebensmittelengpässen zu kämpfen.

2020 aber gab es enorme Regenfälle und Taifune, die heftige Ernteausfälle nach sich zogen. Von einer Krise wie in den 1990er-Jahren, als hunderttausende Menschen an einer Hungersnot starben, ist man jedoch noch einiges entfernt. Das soll sich aber keinesfalls wiederholen.

Als Maßnahmen forderte Kim Jong Un deswegen unter anderem die Verbesserung von Flüssen, die Wiederaufforstung zum Schutz vor Erosion, die Instandhaltung von Deichen und die Errichtung von Gezeitendämmen.

Hungersnot als ständige Bedrohung

"Hunger in Nordkorea: Die Lebensmittel werden knapp" titelte etwa die Deutsche "FAZ" bereits im Juni. Ein Großteil der Bevölkerung kann nicht ausreichend mit Nahrung versorgt werden. "Als ein Indikator gelten die Lebensmittelrationen für Bedürftige, die im vergangenen Jahr von 540 Gramm pro Tag und Person auf 370 Gramm gesunken waren."

Null Corona-Fälle?

Wie die Lage im Land aktuell tatsächlich aussieht, kann kaum gesagt werden. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie ist es noch stärker abgeschottet, viele Hilfsorganisationen haben das Land verlassen, verlässliche Zahlen zu Infektions- oder Todeszahlen gibt es nicht. Offiziell gab es in Nordkorea keinen einzigen Corona-Fall. Impfstoff-Angebote wurden bisher deswegen stets abgelehnt.

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