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Kim zu drittem Treffen mit Donald Trump bereit

Das letzte Treffen in Vietnam ging ohne Einigung zu Ende. Jetzt zeigt sich Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un zu einem neuen Treffen bereit.

Heute Redaktion
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Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un ist unter Bedingungen zu einem dritten Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump bereit. Er werde noch bis zum Ende des Jahres auf eine "mutige Entscheidung" der US-Regierung warten, zitierte ihn die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Samstag. Washington müsse dafür aber die "richtige Einstellung" mitbringen, sagte Kim demnach am Freitag in einer Rede vor der Obersten Volksversammlung Nordkoreas.

Trump und Kim hatten sich bei ihrem ersten Gipfeltreffen in Singapur im vergangenen Juni auf eine "vollständige Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel" geeinigt. Wie genau diese erreicht werden sollte, blieb jedoch offen.

Ihr zweites Gipfeltreffen in Vietnam im Februar wurde ohne Einigung vorzeitig beendet. Beide Seiten machten sich gegenseitig für das Scheitern verantwortlich. Trump erklärte, Kim habe eine Aufhebung aller Sanktionen gegen Nordkorea gefordert. Pjöngjang bestritt das: Nordkorea habe angeboten, die Atomanlage Yongbyon stillzulegen, wenn die USA im Gegenzug einen Teil der Strafmaßnahmen zurücknähmen. Vertreter beider Staaten erklärten sich aber zu weiteren Gesprächen bereit.

Persönliche Beziehung zu Trump sei gut

Kim sagte laut KCNA in seiner Rede, nach dem Treffen in Vietnam habe er sich die Frage gestellt, ob die USA an besseren Beziehungen zu Nordkorea überhaupt "wirklich interessiert" seien. "Wir sind bereit, es noch einmal zu versuchen, wenn die USA mit der richtigen Einstellung und für beide Seiten annehmbaren Bedingungen ein drittes Gipfeltreffen anbieten", fügte Kim dem Bericht zufolge hinzu.

Seine persönliche Beziehung zu Trump sei weiterhin gut, sagte Kim laut KCNA. Beide könnten sich jederzeit "Briefe schreiben".

Pjöngjang hatte sich mit Kritik an Trump bisher zurückgehalten. Die wegen des nordkoreanischen Atom- und Raketenprogramms verhängten Sanktionen griff es jedoch scharf an. Sie seien ein Versuch, "eine moderne Zivilisation zu zerstören und die Gesellschaft zurück ins Mittelalter zu befördern".

Trump hatte am Donnerstag vor einem Treffen mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In im Weißen Haus ein drittes Gipfeltreffen mit Kim ebenfalls nicht ausgeschlossen.

Moon hatte zwischen Pjöngjang und Washington vermittelt und dringt auf die Wiederaufnahme von Wirtschaftsprojekten zwischen Nord- und Südkorea. Damit würde das Land jedoch gegen die internationalen Sanktionen verstoßen.

Atomwaffenarsenal aufgeben

"Unsere Regierung wird tun, was sie kann, um den Dialog aufrechtzuerhalten", teilte Moons Büro am Samstag mit. Einen Tag zuvor hatte Kim Seoul vorgeworfen, in seiner Vermittlerrolle zu weit zu gehen und gefordert, Seoul müsse für Pjöngjangs Interessen eintreten.

Die USA haben wiederholt gefordert, dass Nordkorea sein Atomwaffenarsenal vollständig, unumkehrbar und nachprüfbar aufgibt. Die Führung in Pjöngjang fordert eine Aufhebung der wegen des nordkoreanischen Atom- und Raketenprogramms verhängten Sanktionen und einen Abzug der US-Truppen aus Südkorea. (sda/afp)