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Kim Jong-un lässt Mann ermorden – Familie muss zusehen

Laut einer südkoreanischen Quelle wurde ein Ingenieur in Nordkorea vor Augen seiner Familie erschossen. Sein Verbrechen? Filme und Musik verkaufen.

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Weil er südkoreanische Filme und Musik verkauft hatte, ließ Kim Jong-un (Bild) einen Mann erschießen.
Weil er südkoreanische Filme und Musik verkauft hatte, ließ Kim Jong-un (Bild) einen Mann erschießen.
Reuters

In Nordkorea wurde im April ein Mann aus der Stadt Wonsan hingerichtet. Nun wurden neue Details bekannt, wie die Internetzeitung "Daily NK" schreibt. Wie eine Quelle der Zeitung sagte, wurde der Mann – von dem nur bekannt ist, dass er Ingenieur ist und mit Nachnamen Lee heißt – als "anti-sozialistisches Element" nach einem neuen Gesetz verhaftet.

Nach rund 40 Tagen wurde er öffentlich exekutiert und zwar vor 500 Menschen, wie Behördenmitgliedern, Lehrpersonen und Uni-Studierenden. Lees Familie wurde gezwungen, der Erschießung in der ersten Reihe stehend zuzuschauen.

Durch zwölf Schüsse getötet

Nachdem der Schuldspruch verlesen worden war, trafen Lee zwölf Kugeln des Erschießungskommandos, heißt es im Bericht. "Sein Körper wurde in einen Strohsack eingerollt, in eine Box geladen und irgendwohin gebracht", sagt die Quelle zu "Daily NK". "Seine Frau, sein Sohn und seine Tochter brachen an Ort und Stelle zusammen. Während alle zuschauten, wurden sie vom Ministerium für Staatssicherheit eingesammelt und in einen Lastwagen mit vergitterten Fenstern geladen, für den Transport in ein Lager für politische Gefangene", heißt es weiter. Die Nachbarn der Familie seien in Tränen ausgebrochen, hätten sich aber gezwungen, ihre Gefühlsregungen zu unterdrücken – damit sie nicht wegen eines illegalen Akts ("Mitleid für einen Reaktionären") in ein Straflager geschickt wurden.

Wer nicht denunziert, riskiert sieben Jahre

Doch was hatte sich Lee zuschulden kommen lassen? Er war dabei erwischt worden, wie er raubkopierte südkoreanische Filme, Musik und Sendungen auf USB-Sticks und CDs für umgerechnet 4 bis 10 Euro verkauft hatte. Die Tochter des Chefs seiner Bürgerwehr hatte ihn bei den Behörden gemeldet, die Lee kurze Zeit später verhafteten. Er sei geständig gewesen. 20 weitere beteiligte Personen seien ebenfalls verhaftet worden.

Wie "Daily NK" weiter schreibt, basiert die Exekution auf einer Gesetzesänderung, die im vergangenen Jahr in Kraft trat. Früher seien Menschen wie Lee in Arbeits- oder Umerziehungslager geschickt worden. "Wenn du heute dabei erwischt wirst, südkoreanische Videos zu schauen, erhältst du entweder eine lebenslängliche Haftstrafe oder die Todesstrafe. Niemand weiß, wer als nächstes exekutiert wird. Man kann sieben Jahre im Gefängnis bekommen, nur dafür, dass man jemanden nicht meldet, der südkoreanische Medien verbreitet hat. Die ganze Bevölkerung zittert vor Angst."

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