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Kim-Mord: Wollte Nordkorea die Leiche stehlen?

Heute Redaktion
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Im Falle des ermordeten Halbbruders des nordkoreanischen Diktators Kim Jong-un hat die malaysische Polizei am Dienstag in einer großen Pressekonferenz erstmals ausführlich Stellung genommen und ihre Verdacht, dass Nordkorea etwas mit dem Mord zu tun hatte, mit Indizien untermauert.

Surveillance footage purportedly showing attack on Kim Jong Nam released
— CGTN (@CGTNOfficial)

Kim Jong-nam starb am 13. Februar am Flughafen von Kuala Lumpur, nachdem ihm zwei Frauen ein vergiftetes Tuch aufs Gesicht gedrückt hatten. Die zwei Haupttäterinnen sind in Haft, die malaysische Polizei legt nun immer mehr Indizien vor, dass es sich um einen Auftragsmord der nordkoreanischen Regierung handelte.

Bisher hielt sich Malaysia mit der Herausgabe von Informationen zurück. Warum wurde das Spital, in dessen Leichenhalle Kim Jong-nam aufbewahrt wurde, so stark bewacht?

Polizeichef Khalid Abu Bakar verriet nun, dass es Anfang der Woche einen Einbruchsversuch in die Leichenhalle gegeben habe. Die Täter sind zwar noch auf freiem Fuß, aber identifiziert: "Wir alle wissen, wer sie sind. Es ist nicht nötig, dass ich Ihnen das sage", sagt der Polizeichef und meint, dass die Täter wohl aus Nordkorea stammen.

Man werde nicht zulassen, "dass sich jemand an der Leichenhalle zu schaffen macht", so Khalid weiter. Außerdem nannte der Polizeichef zwei neue Verdächtige beim Namen. .

Diktatoren-DNA angefordert

Nordkoreas Botschafter in Kuala Lumpur hatte am Sonntag öffentlich Zweifel daran geäußert, dass es sich bei der Leiche überhaupt um Kim Jong-nam handelt. Er vertraut den Ermittlungen der malaysischen Polizei nicht. Die Ermittler haben nun die nordkoreanische Botschaft aufgefordert, eine DNA-Probe von Diktator Kim Jong-un bereitzustellen, um die Identität des Leichnahms zu beweisen.