Loch in Kopf gebohrt

Kind (13) half bei OP! Anklage gegen Ärztin und Chirurg

In Graz soll eine 13-Jährige bei einer OP geholfen haben. Gegen die Ärztin und Mutter des Kindes sowie einen Chirurgen wurde nun Anklage erhoben.
Newsdesk Heute
12.08.2025, 16:33
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Ein aufsehenerregender Fall aus der Grazer Neurochirurgie zieht nun juristische Konsequenzen nach sich: Zwei Operateure müssen sich wegen des Verdachts auf Körperverletzung vor Gericht verantworten – das Verfahren gegen das restliche OP-Team wird eingestellt. Das berichtet die "Kleine Zeitung" am Dienstag.

Auslöser war ein Vorfall, der weltweit Schlagzeilen machte: Im LKH-Uniklinikum Graz soll die damals 13-jährige Tochter einer Neurochirurgin bei einer Schädeloperation nicht nur zugesehen, sondern zeitweise sogar selbst den Bohrer geführt haben. Die Operation betraf einen 33-jährigen Steirer, der im Jänner 2024 bei Forstarbeiten im Bezirk Weiz schwer am Kopf verletzt worden war. Er wurde per Notarzthubschrauber ins Krankenhaus geflogen und notoperiert – von der außergewöhnlichen Situation erfuhr er allerdings erst Wochen später, und zwar von der Polizei.

Widersprüchliche Aussagen und lange Ermittlungen

Nach Bekanntwerden des Falls kam es zu Entlassungen, Verwarnungen und einer Reihe von Gutachten. Zeugenberichte aus dem OP-Saal gingen jedoch weit auseinander, es war von gegenseitigen Anschuldigungen und Anzeigen innerhalb der Abteilung die Rede. Im Zentrum der strafrechtlichen Ermittlungen stand der Vorwurf, eine verbotene Handlung geduldet oder nicht verhindert zu haben – im Raum stand sogar der Verdacht einer schweren Körperverletzung durch unsachgemäße Durchführung. Über Monate hinweg wurde gegen drei Ärzte und vier weitere Teammitglieder ermittelt, ein volles Schuldeingeständnis gab es von keinem der Beschuldigten.

Ursprünglich galt der Fall am Klinikum bereits als intern abgeschlossen: Die Ärztin und Mutter der 13-Jährigen sowie ein weiterer Mediziner sollten lediglich eine Verwarnung erhalten. Doch bevor dies umgesetzt wurde, erreichte eine handschriftliche, anonyme Anzeige die Behörden – und der Fall landete bei der Staatsanwaltschaft.

Keine Komplikationen für den Patienten

Die Operation selbst verlief laut der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGES) ohne Probleme. Der verletzte Steirer ist inzwischen vollständig genesen.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 12.08.2025, 18:04, 12.08.2025, 16:33
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