Im April 2023 sorgte ein Schweizer Wolf für Aufsehen, der gemäß GPS-Daten durch vier Länder gewandert war. Aus dem Unterengadin (Schweiz) wanderte das Tier durch Südtirol nach Österreich. Von Innsbruck lief der Wolf mit der Kennzeichnung M237 Richtung Wien. Nach einem Abstecher zur Donau zog er Richtung Südosten davon, überquerte schließlich die ungarische Grenze und wanderte Richtung Budapest.
Die ungarische Website "Boon.hu" berichtete dann, dass der Wolf unbestätigten Angaben zufolge im Hidasnémeti-Gebiet erschossen wurde. Nun hat die Polizei Beweise dafür.
Nachdem im April das GPS-Gerät am Hals des Wolfes verstummt war, ordneten die Behörden eine Untersuchung an, um die Umstände zu klären. Die Ermittelnden nahmen bald eine Jagdgruppe, zu der auch ein Berufsjäger gehörte, in den Fokus.
Am Mittwoch wurden zwei Männer verhaftet. Nur wenige Stunden später nahm der Fall eine Wendung: Die Ermittlungen ergaben, dass auf der Jagd auch ein neunjähriges Kind dabei gewesen ist. Von seinem Vater hatte es eine lizenzierte Jagdwaffe erhalten. Während das Kind beaufsichtigt wurde, soll es dann den geschützten Wolf geschossen haben.
Danach wurde der Kadaver des Tieres in ein Auto gesteckt, sein Signal abgeschnitten und in den Fluss geworfen. Das sagt Dr. Tamás Barkó, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft des Kreises Borsod, gegenüber dem ungarischen Newsportal "Blikk".
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Dem Vater des Kindes droht nun eine mehrjährige Freiheitsstrafe. Ihm werden ein Verstoß gegen den Naturschutz, Gefährdung eines Minderjährigen, Missbrauch einer Schusswaffe und Vandalismus mit größerer Sachbeschädigung zur Last gelegt. Der Neunjährige ist nach ungarischem Recht nicht strafmündig.