Österreich

Kinder als Taschendiebe: Drahtzieher verhaftet

Das Landeskriminalamt konnte jetzt eine Bande ausforschen, die seit November für eine Vielzahl an Taschendiebstählen in Wien verantwortlich war.

Heute Redaktion
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12.000 Euro an Bargeld konnte sichergestellt werden.
12.000 Euro an Bargeld konnte sichergestellt werden.
Bild: LPD Wien

Die Drahtzieher "kauften" die Mädchen oftmals ihren Familien ab, rekrutierten die Minderjährigen oder Unmündigen. Die jungen Täterinnen agierten meist in Kleingruppen, schlugen in öffentlichen Verkehrsmitteln und bei Sehenswürdigkeiten zu. In Wien sollen immer bis zu zehn Taschendiebinnen gleichzeitig unterwegs gewesen sein.

Hintermänner blieben unerkannt

Bei Aufgriffen der jungen Mädchen blieben die Drahtzieher immer im Hintergrund, traten nie persönlich in Erscheinung. Die Bande agierte in ganz Europa, verübte ihre Taten nicht nur in Wien sondern unter anderem auch in Rom und Barcelona.

Das Landeskriminalamt konnte sich in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt und ausländischen Polizeidienststellen an die Fersen der Hinterleute heften und die Drahtzieher in Wien schnappen.

Mehrere Hausdurchsuchungen

Fünf Personen – davon drei Männer und zwei Frauen – konnten im Jänner festgenommen werden. Bei zwei Hausdurchsuchungen konnte Bargeld in der Höhe von 12.000 Euro in verschiedenen Währungen sichergestellt werden.



Im Zuge der Ermittlungen konnten die Beamten im März eine weitere männliche Person, welche für logistische Maßnahmen zuständig war, sowie eine Serientäterin, die alleine für mehr als 100 Fakten verantwortlich ist, festnehmen.

Rund 300.000 Euro Schaden

Der Bande konnten 650 Taten zugeordnet werden, insgesamt 27 Taschendiebinnen waren im Einsatz. Nur zwei der Mädchen befinden sich in U-Haft. Die Verdächtigen zeigten sich in den Einvernahmen immer "unkooperativ", wurden dafür "von den Hintermännern extra ausgebildet".

Die anderen 25 Verdächtigen befinden sich im Ausland. Ihre Identität ist der Polizei bekannt. Der Gesamtschaden beläuft sich auf über 295.000 Euro.

"Ich gratuliere den ermittelnden Beamten zu diesem großartigen Erfolg. Die gute internationale polizeiliche Zusammenarbeit ist eine wesentliche Voraussetzung zur Bekämpfung organisierter Kriminalität und ein Eckpfeiler der Sicherheitsdoktrin des Innenministeriums", zeigt sich Innenminister Wolfgang Sobotka (VP) erfreut. (dm)

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