Ein Schild im Alpstein sorgt für Aufsehen: "Kinder mit Leine sichern". Dies ist kurz vor dem Abstieg zum Seealpsee angebracht.
Viele in der Reddit-Community reagieren skeptisch, denn ihre Kinder an eine Leine zu binden, halten viele für problematisch. Doch die Inhaberin des Berggasthauses Aescher erklärt, dass dies beim Wandern in den Bergen durchaus üblich sei.
In der Bildunterschrift schreibt der Poster des Beitrags: "Welches Land schreibt seinen Bürgern vor, ihre Kinder an die Leine zu nehmen?" Kritik an der Bezeichnung "Leine" gibt es auch in den Kommentaren des Reddit-Beitrags. Viele empfinden den Begriff als unpassend. "Manche Menschen haben keine Kinder oder mögen sie nicht", kommentiert jemand.
Andere Nutzer hingegen finden das Schild sehr wichtig: "Ich war mit meiner zweijährigen Tochter wandern. Sie rannte direkt zu den Klippen und schaute über die Abhänge. Im Nachhinein dachte ich, dass eine Kinderleine die Situation deutlich entspannter gemacht hätte." Ein anderer reagiert und findet: "Ein zweijähriges Kind lässt man ja auch nicht ungesichert über Klippen springen."
Im Berggasthaus Aescher können Eltern sogar Leinen ausleihen und diese später an der Talstation zurückgeben. "Dieses Angebot wird rege genutzt", bestätigt die Inhaberin gegenüber "20 Minuten".
Sie erzählt, dass auch ihre Eltern sie als Kind beim Wandern im Alpstein an eine Leine gebunden haben. "Kinder sind nun mal sehr hibbelig, wenn man sie aus den Augen lässt und sie unglücklich stolpern, kann das fatale Folgen haben", erklärt sie. Schon eine einfache Sicherung könne zusätzlichen Schutz bieten.
Die Inhaberin des Berggasthauses findet die Formulierung auf dem Schild nicht problematisch: "Manchmal ist es wichtig, sich so auszudrücken, dass jeder es versteht. Ob das Wort glücklich gewählt ist, darüber kann sich jeder eine eigene Meinung bilden."
Wandern im Alpstein kann gefährlich sein. Immer wieder kommt es zu tragischen Unfällen. Im August verunglückte ein 29-Jähriger tödlich, als er ausrutschte.
Wie Roland Koster, Mediensprecher der Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden, in einem anderen Artikel über die Gefahren im Alpstein gegenüber "20 Minuten" sagte, ereignet sich im Alpstein jedes Jahr mindestens ein tödlicher Unfall.
„Die Bergwanderwege im Alpstein sind so gut gesichert wie möglich. Absolute Sicherheit gibt es aber nicht“Guido Buob, Geschäftsführer von Appenzellerland Tourismus
Guido Buob, Geschäftsführer von Appenzellerland Tourismus, ergänzte: "Die Bergwanderwege im Alpstein sind so gut gesichert wie möglich. Absolute Sicherheit gibt es aber nicht."