Kinder aus dem Irak flüchteten vor Abschiebung

Obwohl eine vierköpfige Flüchtlingsfamilie aus dem Irak laut Bewohnern im steirischen Ort Kumberg gut integriert ist, sollte sie am Donnerstag abgeholt werden, um die Abschiebung in die Wege zu leiten. Als die Polizei an der Tür läutete, flüchteten die beiden Kinder im Volksschulalter.

Wie "orf.at" berichtet, waren sowohl die Eltern, als auch die Kinder im Ort gut integriert. Der neunjährige Bub besucht die dritte Klasse Volksschule, seine Schwester die zweite Klasse. Vater und Mutter nahmen laut der Schule an Deutschkursen teil und waren in der Gemeinde engagiert. Dennoch bekam die Familie einen Abschiebebescheid zugestellt.

Festnahmeauftrag vorübergehend ausgesetzt

Als die Polizisten die Familie abholen wollte, bekamen es die Kinder offenbar mit der Angst zu tun und ergriffen die Flucht. Der Festnahmeauftrag ist vorübergehend aufgehoben, Vorrang habe nun, die Kinder wieder wohlbehalten zu finden.

In der Ortschaft ist man entsetzt, am Donnerstagabend fand ein mit dem Motto "Ein Ort sagt 'NEIN' zur Abschiebung von Freunden" statt. 300 Kumberger versammelten sich am Marktplatz, Bewohner hatten zu diesen Anlass Transparente gebastelt.

"Ein Tag, wo ich mich schäme, Österreicher zu sein"

"Heute ist ein Tag, wo ich mich schäme, Österreicher zu sein: eine Flüchtlingsfamilie aus Kumberg sollte heute abgeschoben werden", berichtete Userin B. R. auf Facebook. "...nun sucht sie der Polizeihubschrauber. Wie kann es bitte sein, dass Kinder wie Schwerverbrecher behandelt werden." Eine Abschiebung könne man besser vorbereiten und es könnte menschlicher über die Bühne gehen, forderte sie.
Sie ist nicht die einzige entsetzte Person: "Absolut WIDERLICHE Gesetze und Behörden! Da sind ganz einfach Verbrecher gegen die Menschlichkeit - unmenschliche Zombies ohne Charakter und Hirn am Werk. Ich wünsche allen ANSTÄNDIGEN Einwanderern VIEL GLÜCK und Schande über jeden depperten Schreibtischtäter!", schrieb Facebook-User L.B..