Es war ein Auftritt, der in Indonesien für rote Köpfe sorgte: Bei einer kulturellen Veranstaltung in Probolinggo liefen Kinder als Dschihadisten verkleidet durch die Straßen – und das, obwohl es im Land immer wieder zu islamistischen Anschlägen kommt.
Der Kindergarten, der zu einem Militärkomplex gehört, entschuldigte sich nach einem nationalen Aufschrei: "Ich bedauere es, ich möchte mich zutiefst entschuldigen", sagte der Leiter Kartika Hartatik. "Wir haben nicht über die Wirkung nachgedacht. Das wichtigste für uns war, an der Parade teilzunehmen und dass die Kinder Requisiten benutzen konnten."
Für die Outfits habe man sich entschieden, um "Geld zu sparen." Allerdings war das Motto für den Auftritt des Kindergartens bei der Parade "der Kampf des Propheten Allah um Glauben und Treue zu erhöhen".
Bei der Parade selbst ging es um "Kunst und Kultur in Indonesien". Die Organisatoren erklärten, man hätte die Kostüme nicht vorher kontrolliert und möchte sich für die Nachlässigkeit entschuldigen."
Ein Viertel radikal
Bei einer Pressekonferenz zu dem Vorfall erklärte der Militärkommandant von Probolinggo, Kav Depri Rio Saransi: "Es gibt kein bisschen Radikalismus. Es wird in keinster Weise absichtlich die Existenz von radikalen Aktivitäten gezeigt."
Trotzdem ist die Besorgnis in der Bevölkerung groß: Der Geheimdienst hatte 2017 in einer Studie herausgefunden, dass fast ein Viertel der Schüler und Studenten einen gewaltsamen Jihad akzeptabel finden, um das Land in einen islamischen Staat umzuwandeln. (red)