Wien

Kinder hungern – so schlimm ist Armut in Österreich wir

Hungrige Kinder ohne Schultaschen sind in Österreich leider normal. Das Rote Kreuz hilft bei Kinderarmut, die vor allem in Migrantenfamilien auftritt. 

Österreich Heute
Mit dem Angebot der Lernhäuser wird lernschwachen Kindern geholfen, den Anschluss in der Schule nicht zu verlieren – auch Essen muss verteilt werden.
Mit dem Angebot der Lernhäuser wird lernschwachen Kindern geholfen, den Anschluss in der Schule nicht zu verlieren – auch Essen muss verteilt werden.
Österreichisches Rotes Kreuz (ÖRK)/ Kellner Holly Thomas

Vor dem interantionalen Kindertag am 20. September ist das Rote Kreuz Österreich alarmiert: Kinder aus einkommensschwachen Familien und Familien mit Migrationshintergrund sind massiv von Bildungsarmut betroffen, heißt es in einer Aussendung. Zudem werde Bildungserfolg bei uns zumeist vererbt.

"Kindern fehlt das Nötigste"

Doch auch tatsächliche Kinderarmut ist in Österreich leider längst keine Seltenheit: "Es zeigt sich, dass die extreme Teuerung Kinder aus einkommensschwachen Familien besonders hart trifft. Viele Kinder kommen hungrig in unsere Lernhäuser, ihnen fehlt das Nötigste!", warnt Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer.

Gerald Schöpfer, der Präsident des Österreichischen Roten Kreuz
Gerald Schöpfer, der Präsident des Österreichischen Roten Kreuz
ÖRK/Thomas Holly Kellner

Mit zwölf Lernhäusern und anderen Lernprojekten in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, der Steiermark und Tirol unterstützt das Rote Kreuz insgesamt 409 Kinder und Jugendliche in ihrem schulischen Alltag, kennt dadurch jedoch auch die Zustände, die mittlerweile vorherrschen.

Andrea Kotorman, Abteilungsleiterin des Bereichs Migration beim Roten Kreuz
Andrea Kotorman, Abteilungsleiterin des Bereichs Migration beim Roten Kreuz
ÖRK/Danijela Bogdanovic

"Der Andrang wird immer größer, die Wartelisten länger", seufzt Andrea Kotorman, die Abteilungsleiterin des Bereichs Migration. Manche Kinder hätten kein Schreibzeug, andere tragen ihre Bücher und Hefte in Plastiksackerln, weil sie keine Schultaschen haben. "Im Winter sitzen sie in kalten Wohnungen, weil sich ihre Familien die Heizkosten oft nicht leisten können."

Appell: "Kinder vor Armut schützen"

Der Rotkreuz-Präsident appelliert an die Regierung, wirksame Maßnahmen zu treffen, um den Teuerungsdruck von einkommensschwachen Familien und Familien mit Migrationshintergrund zu nehmen: "Kinder sind von den Maßnahmen abhängig, die wir Erwachsene setzen. Armut sollte kein Thema in den Klassenzimmern und auf den Schulhöfen sein. Wir müssen die Kinder in unserer Gesellschaft besser vor Armut schützen."

Lernhäuser, Lernbegleitung und Lesepaten

Zusätzlich zur Betreuung in den Lernhäusern bietet das Österreichische Rote Kreuz auch Lernbegleitung außerhalb der Lernhäuser an. Hier werden 2.944 Kinder und Jugendliche von 441 Lernbegleitern an 166 Standorten betreut. Außerdem sind 1.369 Ehrenamtliche als Lesepaten für das Österreichische Rote Kreuz an 437 Standorten tätig.

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