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Kinder-Massengrab mit 800 Leichen in Irland entdeckt

Heute Redaktion
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Bild: AP

Im irischen Ort Tuam wurden auf dem Gelände eines ehemaligen Heims für unverheiratete Mütter unzählige menschliche Überreste entdeckt. Die Ermittler verrieten am Freitag, dass es sich zum Großteil um Babys und Kleinkinder handelt.

Die Gerüchte um illegale, geheime Begräbnisse halten sich seit Jahrzehnten in Tuam. Von 1925 bis 1961 gab es ein Heim für unverheiratete Mütter im Ort, das von der katholischen Kirche betrieben wurde. An der Stelle des ehemaligen Heims wurde nun die grauenvolle Entdeckung gemacht.

Die Ermittler fanden "erhebliche Mengen" menschlicher Überreste, Untersuchungen ergaben, dass es sich zum Großteil um Babys und Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren handelte. Die englische Zeitung "The Guardian" berichtet von bis zu 800 Leichen.

Die Ausgrabungen haben zwanzig Kammern zutage gefördert, die mit menschlichen Überresten gefüllt waren. DNA-Analysen haben ergeben, dass das jüngste tote Baby nur 35 Wochen alt war. Die meisten Leichen wurden der Untersuchung nach in den 1950er-Jahren begraben.

Das Heim war auf unverheiratete Mütter und Waisen spezialisiert. Die Kinder wurden von ihren Müttern getrennt und von Nonnen aufgezogen, bis sie adoptiert wurden.

"Die Kommission ist schockiert von dieser Entdeckung und ermittelt weiterhin, wer verantwortlich für die Entsorgung menschlicher Überreste in dieser Art war", heißt es in einer Mitteilung der Untersuchungskommission.

Die Regierung hat die Untersuchungskommission angewiesen, Hinweise auf Missbrauch in ehemaligen Mutter-Kind-Heimen in Irland zu untersuchen. Die irische Regierung versprach, dass die Verwandten der toten Kinder ausgeforscht werden und ihre Überreste würdevoll begraben werden sollen.