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Kinder-Sexpuppe in Schweizer Puff angeboten

Heute Redaktion
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Eine Kinder-Sexpuppe sorgt in der Schweiz für Entsetzen (Symbolfoto)
Eine Kinder-Sexpuppe sorgt in der Schweiz für Entsetzen (Symbolfoto)
Bild: Reuters

"Spaß für Männer ohne das ganze Blabla" verspricht der Betreiber eines Sexpuppen-Bordells in Bern. Das Bizarre: Er hat auch eine Kinder-Sexpuppe im Angebot.

Am südlichen Stadtrand von Bern in einem unscheinbaren Haus, wird mit Kunststoff und Sex gehandelt. "Wir bieten Eleganz, Hygiene und absolute Diskretion", verspricht der Betreiber des angeblich ersten Puppen-Bordells der Schweiz. Die Annonce wurde erst vor wenigen Wochen geschaltet. "Die realistischen und lebensechten Puppen sorgen für ein einzigartiges und absolut unkompliziertes Sexerlebnis", heißt es dort weiter. Zwischen zwei verschiedenen Puppen können Interessierte wählen. Was dabei sofort auffällt: Puppe Lolita ist nur 1 Meter groß und hat kindliche Züge – und sie könnte Pädophile anlocken.

Die Kindersexpuppe wird im Netz mit Diadem und rosa Négligé angepriesen. 60 Franken (53 Euro) für eine halbe oder 100 Franken (88 Euro) für eine ganze Stunde sollen Kunden auf den Tisch legen – die Verwendung eines Kondoms ist Pflicht.

Ahnungslos und schockiert

Für das "Heute"-Schwesternmedium "20 Minuten" war der Betreiber über die auf der Seite angegebenen Kanäle nicht zu sprechen. Vor Ort, bei einer Immobilie mit mehreren Wohnungen, waren keine Hinweise zum Puppenbordell zu finden. "Bitte halten Sie den Lärm auf einem Minimum, um die Nachbarn nicht zu stören", schreiben die Betreiber auf der Website.

Offenbar halten sich die Kunden daran: "Ein Puppen-Bordell? Hier? Davon weiß ich nichts", sagt eine Anwohnerin auf das Angebot angesprochen. Die Frau zeigt sich gegenüber "20 Minuten" schockiert – besonders wegen der Kinderpuppe: "Das geht gar nicht. Hier wohnen auch Familien mit Kindern." Es würden viele "eher seltsame" Menschen in dem Haus wohnen: "Ich versuche, so wenig wie möglich hier zu sein." Eine andere Anwohnerin meint: "Das ist einfach nur widerlich. Ich werde die Polizei informieren. Und die Verwaltung."

Letztere zeigt sich gegenüber "20 Minuten" ahnungslos – obschon sich die Büros nur wenige Meter neben dem Gebäude befinden. Sie will der Sache jedoch auf den Grund gehen und gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen.

Fördert die Puppe Pädophilie?

Christine Bussat (47) ist Gründerin des Vereins Marche Blanche, der Pädophilie bekämpft. 20 Minuten konfrontierte sie mit dem Angebot. Die SVP-Politikerin findet es verwerflich: "Jemand, der das anbietet, drückt aus, dass die sexuelle Vorliebe für Kinder etwas Normales ist." Sie befürchte sogar, dass eine solche Kinderpuppe Pädophilie fördern könne. "Das kann auch Leute dazu verführen, diese sexuelle Vorliebe für Kinder zu entdecken." Dies etwa, wenn die Kunden dort mit der Kinderpuppe Sex hätten: "Und dann denken sich diese Personen plötzlich: ‹Ah, ich könnte es auch einmal mit echten Kindern versuchen›", so Bussat.

Sie sei keine Psychologin und kenne auch die Statistik nicht, betont die Welschschweizerin. Dennoch warnt sie die Kunden des Sexpuppen-Bordells: "Lasst die Finger von echten Kindern!"