Österreich

Kinder unter 12 Jahren dürfen nicht in Salzburger Lokal 

Aufregung um eine Regelung in einem Salzburger Lokal: Kinder unter zwölf Jahren sind dort nicht erwünscht.

Christine Ziechert
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Erich Berer hält an der Kinderverbots-Regel im Lokal "Amadeus Salzach-Insel-Bar" fest.
Erich Berer hält an der Kinderverbots-Regel im Lokal "Amadeus Salzach-Insel-Bar" fest.
Michael Hudelist/Youtube

Weil es in den vergangenen Wochen gehäuft zu Beschwerden von Gästen über das (lärmende) Verhalten von Kindern gekommen ist, hat der Salzburger Gastronom Erich Berer beschlossen, für sein Lokal "Amadeus Salzach-Insel-Bar" ein Zutritts-Verbot für Kinder unter zwölf Jahren zu erlassen. 

Das Verbot wurde nun durch einen Bericht der "Salzburger Nachrichten" öffentlich zum Thema, da sich ein Gast, der das Lokal mit seinem achtjährigen Enkel besuchen wollte (und diesem der Zutritt verweigert wurde), beschwert hatte. Berer, Geschäftsführer der Bar, rechtfertigt sich damit, dass seine Gäste einen chilligen Abend verbringen möchten, und das schlechte Benehmen der Kinder die Atmosphäre einer Cocktail-Bar stören würden: "Wenn ich mein Kind schon mitnehme, dann sorge ich auch dafür, dass es sich ruhig verhält", meint Berer zu den "SN".

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    "Heute"-Montage, Material APA-Picturedesk
    "Ich kann aus einer Bar keinen Spielplatz machen" - Lokalbetreiber Erich Berer

    Generell hätten zudem Kinder unter zwölf Jahren in einer Cocktail-Bar nichts verloren, so Berer. So würden Kinder lärmend durchs Lokal laufen, ohne dass die Eltern einschritten. Zuletzt wäre etwa ein Kind von einem Barhocker gefallen und hätte eine halbe Stunde lang geschrien: "Ich kann aus einer Bar keinen Spielplatz machen", erklärt der Gastronom, der die neue Regel strikt umsetzt.

    Einen Hinweis auf der Homepage des Lokals, das sich direkt auf der Salzach befindet, oder vor Ort finden Gäste allerdings nicht: "Wir sagen das den Leuten persönlich", erklärt Berer. Laut Ernst Pühringer, Gastronomie-Sprecher in der Salzburger Wirtschaftskammer, ist das Vorgehen rechtlich gedeckt, da Lokalbetreiber eigene Hausregeln aufstellen dürfen.

    Grüne Bürgerliste findet "Aussperren von Kindern" befremdlich

    Kritik an dem Vorgehen kommt allerdings von Anna Schiester von der Salzburger Bürgerliste "Die Grünen": "Ich finde das Aussperren von Kindern generell, aber gerade an einem touristisch so anziehenden Ort wie dem Lokal an der Salzach, befremdlich, wenn nicht sogar diskriminierend! Für die Eltern und die Kinder ist dieses Verbot tatsächlich ein Schlag ins Gesicht", so die Jugendsprecherin. 

    "Man stelle sich mal vor, jedes Lokal würde Kinder einfach aussperren...Was für ein Signal ist das an die jungen Menschen und ihre Eltern – gerade auch jetzt in der Pandemie-Zeit, in der Kinder und Jugendliche ohnehin sehr stark eingeschränkt waren und sind", so Schiester. Sie fordert den Lokalbetreiber auf, die Entscheidung nochmal zu überdenken.