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Kinder zeigen sich bei TikTok sexy für mehr Likes

Viele der TikTok-Challenges sind auf das Sexysein fokussiert und vor allem junge Userinnen zeigen sich dabei recht freizügig.

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Auf TikTok zeigen sich Kinder und Jugendliche gerne sexy, um so mehr Likes und Follower zu bekommen.
Auf TikTok zeigen sich Kinder und Jugendliche gerne sexy, um so mehr Likes und Follower zu bekommen.
Unsplash

Ein junges Mädchen, das in knapper Kleidung lasziv auf einem Fußgängerstreifen tanzt und den Verkehr aufhält. Mädchen und Burschen, die mit lüsternen Blicken in die Kamera schauen, und sinnlich die Lippen zu irgendeinem Lied bewegen. Sexy Tänze mit figurbetonter Kleidung und riesigem Ausschnitt vor dem Spiegel. All das ist normal auf TikTok, der beliebtesten App unter Jugendlichen. "Die App verleitet dazu, sich sexy zu zeigen. Leider zieht sie auch Pädophile an", sagt Sharmila Egger, Medienpädagogin vom Verein zischtig, der sich für Medienbildung und Prävention für Kinder und Jugendliche einsetzt.

Gerade ganz junge Userinnen zeigen sich bei TikTok auffallend sexy. Zugelassen ist die App ab 13 Jahren, wer darunter ist, braucht das Einverständnis der Erziehungsberechtigten – überprüft wird das aber nicht.

Und sobald man ein Konto hat, ist man mittendrin: Mit Challenges werden Userinnen immer wieder aufgefordert, selbst Videos hochzuladen und sich so mit anderen zu vergleichen. Viele Challenges zielen darauf ab, dass Userinnen sich in sexy Posen zeigen: Bei der Buzz-it-Challenge etwa zeigt man sich zunächst in legerer Kleidung, um in der nächsten Sequenz in die Hocke zu gehen und leicht bekleidet zu wippen. Auch die Silhouette-Challenge trendet. Zumeist junge Frauen und Mädchen posieren dabei normal gekleidet, bis der Hintergrund plötzlich rot wird und man nur noch die leicht bekleidete Silhouette des Creators erkennen kann.

"Kinder und Jugendliche sind schockiert von sexuellen Avancen"

Dass Sexyness bei TikTok derart verbreitet ist, hält die Medienpädagogin für gefährlich: "Schon Kinder und Jugendliche zeigen sich bauchfrei, oder bewegen sich sexy zur Musik, weil sie so mehr Likes und Follower bekommen wollen. Und das ist krass, weil sie sich dessen nicht bewusst sind. So werden sie ganz schnell sexualisiert." Die jungen Nutzerinnen würden lediglich ihre Idole nachahmen, ohne jegliche Hintergedanken. "Wenn dann sexuelle Anfragen kommen, sind sie schockiert und überfordert, denn sie suchen keine Anmache, sie wollen nur gut dastehen und Likes bekommen."

Dass die Nutzerinnen trotzdem sexuelle Avancen bekommen und das ein Problem darstellt, wissen die Betreiber von TikTok. Seit kurzem können sich Eltern auf TikTok einen Account zulegen und von dort aus das Profil des eigenen Kindes bearbeiten. So können sie beispielsweise das Konto auf privat stellen, oder gewagten Content löschen.

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