Ein 49-Jähriger soll seine beiden Töchter jahrelang verprügelt haben, weil die Teenager nicht in die Schule gehen wollten. Am Dienstag wurde er verurteilt.
Mit Wischmob und Holzstock verprügelt, getreten und geschlagen: Jahrelang soll Abdulsadegh R. seine beiden Töchter (17, 18) misshandelt und auch häufig Aschenbecher nach ihnen geworfen haben.
Am Dienstag wurde dem 49-Jährigen am Landesgericht in Wien der Prozess gemacht. Vor Gericht leugnete der Afghane alle Vorwürfe und erklärte, er wäre ein strenger, aber guter Vater. Seine Töchter würden lügen und hätten nur fernsehen, Freunde treffen und abends ausgehen wollen, anstatt für die Schule zu lernen. Deshalb wollten sie auch von zu Hause weg – und hätten die Prügel-Geschichten frei erfunden.
Das bestätigten indes auch die Frau und die Söhne des Angeklagten. "Mein Mandant wollte, dass seine Töchter ins Gymnasium gehen und eine gute Ausbildung bekommen. Weil die Mädchen nicht lernen wollten, ist ihm einmal die Hand ausgerutscht, das gibt er auch zu und bereut es. Aber was sollen Eltern heutzutage noch machen, wenn ihre Kinder nicht in die Schule gehen wollen", so Verteidiger Philipp Winkler.
Auf die schweren Vorwürfe folgte am Dienstag ein milder Schuldspruch: Abdulsadegh R. wurde zu fünf Monaten unbedingter Haft verurteilt. Da der 49-Jährige bereits fünf Monate in U-Haft saß, wurde er noch im Gerichtssaal enthaftet und durfte nach Hause gehen.
Die Bilder des Tages >>>
(adu)