Kinderarmut steigt – Grundsicherung jetzt gefordert

Österreichweit sind rund 370.000 Kinder von Armut betroffen, das heißt jedes fünfte Kind muss um seine Existenz bangen, wie die "Krone" berichtet. Durch die aktuellen Teuerungen spitzt sich die Situation noch mehr zu. "Sie haben in den kleinen Wohnungen nicht ausreichend Platz. Sie dürfen keine Freunde und Freundinnen einladen. Es wird kein Geburtstag gefeiert. Sie winken dem Schulbus nach, wenn die anderen Kinder auf Skikurs oder Sportwoche fahren. Und sie schämen sich, wenn zu Schulbeginn Erlagscheine eintrudeln, die die Eltern nicht zahlen können und sie gefragt werden, warum das noch nicht bezahlt wurde", erklärt Erich Fenninger, der Direktor der Volkshilfe Österreich.

Einkommensschwache Familien

Deshalb kämpft Fenninger für eine Grundsicherung in Österreich für die kleinsten unter uns. Jedes Kind, auch aus einkommensschwachen Familien muss geschützt und versorgt werden. "Wir haben einen riesigen Personalmangel, der sich nicht so schnell auflösen wird. Wenn die Gesellschaft die Kinder, deren Eltern sich das nicht leisten können, einen längeren Bildungsweg ermöglichen, dann werden wir gute Mitarbeiterinnen bekommen und das wäre auch eine Lösung für den Personalmangel“, argumentiert Fenninger.

Studie zeigt Erfolg

Das Konzept funktioniert: Man hat probeweise einer armutsgefährdeten Familie für zwei Jahre Grundsicherung zugesprochen. Das Ergebnis sprach für sich: "Die Kinder sind sorgenfrei, können Ausflüge mitmachen, Nachhilfe ist finanzierbar und ihr Gesundheitszustand verbessert sich. Sie haben auch weniger Fehlzeiten in der Schule", schildert  Fenninger. Aktuell wurden 20.000 Unterschriften für eine Kindergrundsicherung gesammelt.