Österreich

Jeder Zweite unzufrieden mit der Kinderbetreuung

Die aktuelle Familienbefragung befeuert die Debatte um die Kinderbetreuung in OÖ. Jeder Zweite findet sie nämlich verbesserungswürdig.

Heute Redaktion
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LH-Vize und Familienlandesrat Manfred Haimbuchner (re.) und Michael Schöfecker (Land OÖ, Abteilung Statistik) stellten die Ergebnisse der Umfrage vor
LH-Vize und Familienlandesrat Manfred Haimbuchner (re.) und Michael Schöfecker (Land OÖ, Abteilung Statistik) stellten die Ergebnisse der Umfrage vor
Bild: Land OÖ

Oje! Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) kommt mit seinen Sparplänen und dem geplanten Aus für den Gratis-Kindergarten nicht aus der Kritik. Und jetzt sorgt sogar der politische Partner, die FPÖ, dafür, dass es Anlass für eine weitere Breitseite gibt.

Kurzer Rückblick: Mit seinem Budgetvorschlag für 2018 will Stelzer einen völlig neuen Kurs einschlagen. Nämlich: keine Schulden mehr zu machen. Dafür will er 146 Millionen Euro einsparen. U.a. auch dadurch, dass die Kinderbetreuung am Nachmittag wieder etwas kosten wird. Nämlich bis zu 150 Euro (sozial gestaffelt; wer weniger verdient, muss weniger zahlen).

Dafür stand er in den vergangenen Wochen stark unter Beschuss. Naturgemäß feuerten vor allem SPÖ und Grüne einige Salven auf Stelzer ab!

Diese Woche dann sorgte eine Wut-Mutter aus dem Mühlviertel für Aufsehen auf Facebook. Wegen den Kinderbetreuungs-Gebühren wolle sie ihre Tochter im Büro von Stelzer abgeben, damit er sich drum kümmern kann, schrieb sie in einem Brief, der dann auf Facebook die Runde machte.

So, und jetzt heizt die Familienbefragung von LH-Vize Manfred Haimbuchner (FPÖ) erneut das Thema an. Denn: Dabei ging's natürlich auch um die Kinderbetreuung – und inwiefern die oö. Eltern damit zufrieden sind. Unterm Strich: Jeder Zweite findet, dass sie verbesserungswürdig ist.

Konkret: 44 Prozent der Befragten wünschen sich vom Land bessere Unterstützung bei der Kinderbetreuung, 12 Prozent bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Und: 58 Prozent finden, dass der Ausbau der Betreuungseinrichtungen in Schulen und Kindergärten dringend verbessert gehört. Bamm!

Außerdem sagen immerhin 88 Prozent (!) der Befragten, dass "Kinder zu haben heutzutage sehr teuer ist".

Damit fährt Haimbuchner seinem politischen Partner quasi voll in die Parade!

Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass es nicht lange dauerte, und die politische Konkurrenz das Thema natürlich gleich aufgriff: "Schwarz-Blau hat es jetzt Schwarz auf Weiß. Die Familien wollen vom Land bessere Unterstützung bei der Kinderbetreuung, den weiteren Ausbau und eine bessere Vereinbarkeit von Job und Familie", so Grünen-Familiensprecher Stefan Kaineder.

Und er greift Stelzer und Haimbuchner direkt an: "Schwarz-Blau pfeift drauf, macht das Gegenteil, belastet die Familien und fährt die Kinderbetreuung zurück. Familienlandesrat Haimbuchner nimmt offenbar seine eigene Umfrage nicht ernst, lässt die Familien im Regen stehen."

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