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Kinderbetreuung: Wo Eltern in OÖ arm dran sind

Heute Redaktion
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OÖ hat Nachholbedarf in der Kinderbetreuung. Es fehlen noch zu viele Vollzeitbetreuungsplätze.
OÖ hat Nachholbedarf in der Kinderbetreuung. Es fehlen noch zu viele Vollzeitbetreuungsplätze.
Bild: iStock

Die AK OÖ hat die Kinderbetreuung in OÖ neu unter die Lupe genommen. Fazit: in 104 von 438 Gemeinden funktioniert das Betreuungsangebot. Zwei Bezirke tanzen aus der Reihe.

"Immer mehr Gemeinden ohne eigene Einrichtung kooperieren mit Nachbargemeinden und auch in den Betrieben hat das Kinderbetreuungsangebot zugenommen", sagt AK OÖ-Präsident Johann Kalliauer. Er präsentierte am Montag den neuen oö. Kinderbetreuungsatlas, der die Betreuungsangebote der Bezirke und Gemeinden bewertet.

43 Gemeinden top

Fast ein Viertel der insgesamt 438 Gemeinden, nämlich genau 104 Gemeinden, erfüllten die zehn wichtigsten AK-Kriterien ("A-Kategorie", darunter Öffnungszeiten, Essensangebot und Sommerferienbetreuung). 43 Gemeinden erfüllten sogar alle (zwölf) Kategorien ("1A-Kategorie"). Sie bieten über alle Altersgruppen hinweg (bis zum Volksschulkind) eine vollzeittaugliche Kinderbetreuung an.

Die meisten "1A-Gemeinden" findet man in Linz-Stadt bzw. Linz-Land. Hier erfüllen zehn der 23 Bezirksgemeinden (43,5 Prozent) die Kriterien für die bestmögliche Kategorie. Auch im Bezirk Eferding erfüllen 41,7 Prozent (fünf von zwölf Gemeinden) der Kinderbetreuungseinrichtungen die "1A-Kategorie".

Angebote bei Unter-Dreijährigen ausbaufähig

Weniger gut schaut es hingegen in den Bezirken Kirchdorf und Ried aus. Hier gibt es keine einzige "1A-Gemeinde". Das spreche für das Stadt-Land-Gefälle, das man immer wieder feststelle, so AK OÖ-Vizepräsidentin Elfriede Schober. Sie sieht, dass sich in Oberösterreich in Sachen Kinderbetreuung schon was tue, aber nicht in der Geschwindigkeit in der sie sich das wünsche.

"Vor allem beim Angebot für die Unter-Dreijährigen gibt es gerade im ländlichen Bereich noch viel Luft nach oben", sagt sie. Das Angebot für die Kleinsten zu erweitern sei ein wichtiger Schritt für die Mütter. Man müsse aufhören, den frühen Wiedereintritt ins Berufsleben als das Abschieben der Kinder abzustempeln, appelliert Schober.

Diese acht Bezirke bieten keine Vollzeitbetreuung

Bei den Unter-Dreijährigen sind es nur 15 "1A-Gemeinden" in ganz OÖ, die Eltern ein vollzeittaugliches Angebot bieten. In acht Bezirken gibt es für die Kleinsten keine einzige "1A-Gemeinde": In Braunau, Eferding, Grieskirchen, Kirchdorf, Ried, Rohrbach, Schärding und Urfahr-Umgebung

Insgesamt 32 oö. Gemeinden (7,3 Prozent) landeten in der niedrigsten Kategorie ("E"), erfüllten weniger als drei Kriterien. Sie sind vor allem in den Bezirken Steyr-Stadt und Steyr-Land zu finden.

Alle Details zu den Ergebnissen gibt es auch online unter kba.arbeiterkammer.at

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