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Kinderbraut soll wegen Gatten-Mord gehängt werden

Heute Redaktion
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Bild: Twitter

Ein ebenso tragisches wie bestürzendes Schicksal blüht der Iranerin Zeinab Sekaanvand. Noch als Kind wurde sie mit einem älteren Mann verheiratet. Mit 17 Jahren wurde sie wegen Mord an ihrem Gatten zum Tode verurteilt. Im Gefängnis wurde sie schwanger. Ihre Hinrichtung wurde aufgeschoben. Nach einer Fehlgeburt soll sie nun gehängt werden.

Ein ebenso tragisches wie bestürzendes Schicksal blüht der Iranerin Zeinab Sekaanvand. Noch als Kind wurde sie mit einem älteren Mann verheiratet. Mit 17 Jahren wurde sie wegen Mord an ihrem Gatten . Im Gefängnis wurde sie schwanger. Ihre Hinrichtung wurde aufgeschoben. Nach einer Fehlgeburt soll sie nun gehängt werden.

Menschenrechtsorganisationen kämpfen um das Leben von Zeinab Sekaanvand. Die heute 22-Jährige sitzt seit fünf Jahren im Iran in der Todeszelle. Sie wurde wegen Mordes an ihrem Ehemann verurteilt. Ihr Geständnis zog sie vor dem Prozess zurück. Der Richter glaubte ihr nicht.

Weil im Gefängnis nochmals heiratete und schwanger wurde, musste ihre Hinrichtung aufgeschoben werden. Nun erlitt sie zwei Tage vor dem Geburtstermin eine Fehlgeburt, ausgelöst durch die traumatische Hinrichtung einer Mitgefangenen. Nun droht ihr der Tod durch den Strang.

Von Ehemann monatelang verprügelt

Sekaanvand, die aus einer konservativen kurdisch-iranischen Familie stammt, heiratete ihren viel älteren Ehemann mit 15 Jahren. Es war ihre einzige Möglichkeit der konservativen Enge des Familienhauses zu entfliehen. Doch ihr Gatte stellte sich als brutal heraus, verprügelte sie über Monate hinweg immer wieder. Als er ermordet aufgefunden wurde, fiel der Verdacht sofort auf die Ehefrau.

Die damals 17-Jährige wurde festgenommen und laut ihrer eigenen Aussage 20 Tage lang von der Polizei festgehalten, verhört und gefoltert. Sie gestand den Mord, den sie wie sie sagt, nicht begangen hat. In Wahrheit habe ihr Schwager seinen Bruder erstochen. Der Schwager, der sie mehrmals vergewaltigt habe, habe ihr versprochen sie zu begnadigen, falls sie die Verantwortung für den Mord übernehme. Das islamische Recht, so wie es im Iran angewandt wird, gesteht der Familie des Opfers das Recht der Begnadigung zu. 

49 Minderjährige in der Todeszelle

Nach dem Aufschub aufgrund ihrer Schwangerschaft droht Sekaanvand nun Mitte Oktober der Tod durch den Strang. Iran gehört weltweit zusammen mit Saudi-Arabien und China zu den Ländern mit den meisten Hinrichtungen. Der Scharia-Staat Iran schreckt auch nicht davor zurück Minderjährige hinzurichten. Derzeit sitzen laut Amnesty International mindestens 49 Menschen in der Todeszelle, die bei ihrer Verurteilung noch minderjährig waren.