Politik

Kinderfreunde über "Watschen"- Drohung entsetzt

Heute Redaktion
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Skurriler Nebenschauplatz in der Causa Nikolaus Pelinka:Weil die Wiener Wochenzeitung Falter in ihrer aktuellen Ausgabe eine Aussage von Niko Pelinkas Vater zitierte, in der er seinem Sohn mit einer Watschen droht, haben sich jetzt die Kinderfreunde zu Wort gemeldet.

:Weil die Wiener Wochenzeitung Falter in ihrer aktuellen Ausgabe eine Aussage von Niko Pelinkas Vater zitierte, in der er seinem Sohn mit einer Watschen droht, haben sich jetzt die Kinderfreunde zu Wort gemeldet.

Sollte sein Sohn es "ernsthaft wagen, bei der Besetzung seiner ORF-Diskussionsrunden zu intervenieren", so Peter Pelinka, "dann hau ich ihm persönlich eine Watschen runter".

Aufgrund dieser Aussage schickten die Kinderfreunde am Mittwoch eine Aussendung aus, in der sie diese Wortmeldung scharf kritisieren: "Auch in einer noch so hitzig und emotional geführten Debatte, sollte das kokettieren mit einer "Watsche" keinen Platz haben", heißt es in der Aussendung. Und weiter: "Diese Erziehungsmethoden sollten wir doch schon lange hinter uns gelassen haben. Viele Kinder leiden auch heute noch unter diesen "Erziehungsmethoden". "Watschen" haben allerdings nichts in unserem Alltag zu suchen. Nicht gegen Kinder. Nicht gegen Erwachsene. Nicht in Artikel. Vater Pelinka wie die Autoren des Artikels müssten eigentlich wissen, dass Sprache Bewusstsein schafft und auch Gewalt ausübt." Soweit die Erziehungsexperten.

Peter Pelinka glaubt übrigens auch, dass sich "noch alle wundern werden" über seinen Sohn. Die SPÖ werde von Niko ab nun enttäuscht sein. Er werde sich von den Genossen abnabeln, ab nun den ORF vertreten und nicht die Partei. Die Politik, das habe der Filius erkannt, produziere "nur Verhärtung". Auch Nikos Onkel Anton Pelinka meldet sich im Falter zu Wort. Sein Neffe, so der Politologe, solle lieber ins Ausland studieren gehen. Er sei von der SPÖ "aufgefressen" worden und sollte sich aus dem Milieu entfernen.

E-Mail an ORF-Stiftungsrat

Indes wurde jetzt bekannt, dass der bisherige SPÖ-Stiftungsrat Niko Pelinka seinen Freundeskreis im ORF-Stiftungsrat zu einer “fraktionellen Sitzung” in den SPÖ-Parlamentsklub geladen hat – und das just am Tag vor dem Ende der Bewerbungsfrist für den Job des Büroleiters von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz, den Pelinka bekommen soll. Angeblich, um sich zu verabschieden.

Adressaten eines entsprechenden E-Mails seien neben den Stiftungsräten auch noch SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas und SPÖ-Klubobmann Josef Cap. Wörtlich schreibt Pelinka in dem E-Mail, das der “Kurier” abgedruckt hat: “Ich lade euch (…) zu einer fraktionellen Besprechung ins Klubvorstandszimmer der SPÖ im Parlament ein.”

Unterschriftenliste

Die ORF-Journalisten haben jetzt eine interne Unterschriftenliste für einen „unabhängigen ORF“ aufgelegt. Am Mittwoch gaben die Redakteursvertreter bekannt, dass 1.316 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterschrieben hätten. Kritik übten die Redakteursvertreter einmal mehr an dem Avancement des bisherigen SPÖ-Stiftungsrates Niko Pelinka, der Büroleiter von Generaldirektor Alexander Wrabetz werden soll. Dieser sei durch seinen vom „Kurier“ bekanntgemachten Mailwechsel mit seinen „Freundeskreis“-Kollegen „endgültig inakzeptabel“ geworden, schrieben sie in einer Aussendung.