Am 12. Februar wurde Hassan M., Betreiber des islamischen Bildungszentrums "Edu & Fun Schul-Bildungszentrum", in U-Haft genommen. Dem 57-Jährigen wird laut Staatsanwaltschaft Fördergeld-Missbrauch in Höhe von 2,4 Millionen Euro, Untreue und betrügerische Krida vorgeworfen. Doch der Beschuldigte bestreitet die Vorwürfe.
Am 12. Februar wurde Hassan M., Betreiber des islamischen Bildungszentrums "Edu & Fun Schul-Bildungszentrum", in U-Haft genommen. Dem 57-Jährigen wird laut Staatsanwaltschaft Fördergeld-Missbrauch in Höhe von 2,4 Millionen Euro, Untreue und betrügerische Krida vorgeworfen. Doch der Beschuldigte bestreitet die Vorwürfe.
Hassan M., der auch Vorsitzender der Arabischen Kultusgemeinde in Österreich ist, vermutet hinter den Vorwürfen eine Intrige: „Engste Mitarbeiter wollten ihn loswerden, indem sie ihn ins Gefängnis bringen“, erklärt sein Verteidiger Michael Dohr gegenüber der APA. Dass "kein Cent missbräuchlich verwendet worden ist", würde das Schreiben einer Wirtschaftsprüfer- und Steuerberatungskanzlei aus dem April 2016 beweisen, die mit den finanziellen Angelegenheiten des Bildungszentrums beauftragt war.
Bildungszentrum ging pleite
Der 57-Jährige hatte ab 2009 für sein Bildungszentrum – darunter ein Kindergarten und ein Hort – in der Weisselgasse in Floridsdorf Förderungen von den Wiener Kindergärten bezogen. Im April 2016 wurde der Förder-Vertrag wegen finanzieller Unstimmigkeiten gekündigt.
Neuen Verein gegründet
Im Juni 2016 ging das "Edu & Fun Schul- und Bildungszentrum" pleite, Hassan M. gründete daraufhin an der gleichen Adresse einen neuen Verein mit dem Namen "Oase des Kindes" – schien aber weder als Obmann noch als Geschäftsführer offiziell auf. Der Träger übernahm nach dem Konkurs der "Alt-Wien"-Kindergärten insgesamt neun Standorte in Leopoldstadt, Wieden, Penzing, Ottakring und Donaustadt.
Gelder für private Zwecke
Anfang Februar soll Hassan M. vom Konto der „Oase des Kindes“ 11.000 Euro für angeblich private Zwecke abgezogen haben. Laut seinem Anwalt bestreitet er allerdings, etwas damit zu tun zu haben. 5.000 Euro davon sollen Anwaltskosten sein, deren Zahlung der Geschäftsführer genehmigt hätte. Die weiteren 6.000 Euro habe der Geschäftsführer entnommen, so Dohr.
Haftprüfung am Freitag
Dem gebürtigen Ägypter wird zudem vorgeworfen, dass er den Verkaufserlös der Liegenschaft in der Weisselgasse in sein Heimatland transferiert hätte: "Das ist völliger Unsinn. Der Hausverkauf ist noch nicht abgeschlossen. Eine Voranzahlung ist zwar geleistet worden, die ist aber zur Gänze in die ‚Oase‘ geflossen. Es ist nachweisbar, dass der Verkauf zur Rettung der ‚Oase‘ dienen hätte sollen“, erklärt sein Anwalt. Dieser hofft nun, dass sein Mandant bei der Haftprüfung am kommenden Freitag auf freien Fuß gesetzt wird.