Wien

Kindergarten kürzt Betreuung für autistischen Levi (6)

Luminita M. ist verzweifelt: Weil der Kindergarten die Betreuungszeiten für Sohn Levi (6) kürzte, weiß die alleinerziehende Mama nicht weiter.

Yvonne Mresch
Luminita M. ist verzweifelt: Weil der Kindergarten die Betreuungszeiten für Sohn Levi kürzte, weiß die alleinerziehende Mama nicht weiter.
Luminita M. ist verzweifelt: Weil der Kindergarten die Betreuungszeiten für Sohn Levi kürzte, weiß die alleinerziehende Mama nicht weiter.
Denise Auer

Vier Jahre lang besuchte der kleine Levi einen regulären städtischen Kindergarten in Wien. "Es gab nie Probleme", berichtet Mama Luminita M. Bei dem Sechsjährigen wurde Autismus diagnostiziert, er ist in Behandlung und braucht Medikamente: "Levi ist sehr ruhig, er spricht kaum und macht keine Probleme", erzählt seine Mutter, die in der Pflege arbeitet.

Betreuungszeiten "von einem Tag auf den anderen" gekürzt

Umso überraschter war die 41-jährige, als sie in die Kindergarten-Direktion gebeten wurde. "Man hat mir von einem Tag auf den anderen mitgeteilt, dass man Levi nicht mehr so lange betreuen könne". Anstatt von 7.20 bis 15 Uhr soll der Bub künftig nur mehr von 8 bis 13 Uhr in die Gruppe dürfen. "Mir wurde gesagt, er zieht andere Kinder an den Haaren. Davon höre ich zum ersten Mal, auch die anderen Eltern konnten das nicht bestätigen", so die verzweifelte Mutter. Ihr Verdacht: "Das hat sicher mit der Personalsituation zu tun. Seit ich ihn 40 Minuten früher bringen muss, gibt es Probleme. Es hieß mitunter, die Pädagogin müsse wegen uns früher kommen."

"Will meinen Kindern ein Vorbild sein und nicht kündigen"

Für die Pflegekraft war die Nachricht eine Hiobsbotschaft: "Ich bin alleinerziehend und berufstätig, das kann doch nicht sein", klagt sie. "Kündigen kann und will ich nicht, denn ich möchte meinen Kindern ein Vorbild sein und ihnen zeigen, dass man für sein Geld arbeiten muss." Mittlerweile hat sich die Wienerin einen Roller gekauft, um morgens schneller vom Kindergarten in die Arbeit zu kommen. Am Nachmittag wird Levi derzeit von seiner Tante abgeholt. "Aber das ist doch auch keine Dauerlösung", so die Mutter, die die Welt nicht mehr versteht: "Er kann doch nicht so gefährlich sein, wenn er von 8 bis 13 Uhr auch betreut wird. Da geht es doch um etwas anderes!"

MA 10: "Kindeswohl steht immer im Mittelpunkt"

Man sei in laufendem multiprofessionellem Austausch mit der Mutter, heißt es auf "Heute"-Anfrage von der zuständigen Magistratsbehörde MA 10. "Die Situation und die Bedürfnisse des Kindes stehen dabei im Zentrum, um die Entwicklung des Kindes bestmöglich zu begleiten. Manchmal ist es für Kinder nur eine bestimmte Stundenanzahl am Tag möglich, Zeit in einer größeren Kindergruppe zu verbringen. Dies trifft auch hier zu. Bei Kindern mit besonderem Unterstützungsbedarf wird die Besuchsdauer entsprechend der Entwicklung festgelegt, das Kindeswohl steht dabei immer im Mittelpunkt."

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