Tagtäglich sehen die Kinder von den Fenstern ihres Kindergartens aus die UNO-Flagge in der UNO-City (Donaustadt) wehen. Grund genug, selbst eine zu kreieren.
Die UNO-City in Wien-Donaustadt hat viele Flaggen. Neben den Landesfahnen der insgesamt 193 Mitgliedstaaten der UN-Vollversammlung weht im Garten der UNO-City auch die bekannte blaue-weiße UNO-Flagge. Sie soll die Erde und die gesamte Menschheit symbolisieren.
Für die Kinder des Kindergartens Wagramer Straße (Donaustadt) ist die UNO-Flagge ein täglicher Anblick. Grund genug, sich mit dem Thema Flaggen auseinanderzusetzen und schließlich selbst eine zu designen.
Professionelle Unterstützung beim Flaggen-Design
Mit Unterstützung eines Architekten haben die 24 Kinder des letzten Kindergartensjahres – zwölf Mädchen und zwölf Buben – eine eigene Kinderflagge entwickelt. Zunächst galt es die Frage zu klären, was alles zu tun sei, um eine Flagge mit einem Fahnenmast in Originalgröße zu erarbeiten. Ein Experte für Flaggenlehre hat die Kinder besucht und ihnen erklärt, was typische Elemente einer Flagge sind. Unter Anleitung der Mitarbeiter der Instandhaltungsabteilung (BMS-Building Maintenance Group) der UNO-City haben die Kinder schließlich den Fahnenmast konstruiert und im Garten der UNO-City aufgestellt.
Regenbogen, Sonne, Einhorn und 24 Tropfen
Aus 24 individuellen Entwürfen haben die Kinder gemeinsam Elemente für ihre Flagge ausgewählt: 24 Tropfen, die für die 24 Kindergartenkinder stehen, Sterne, die in Regentropfen funkeln, einen Regenbogen, Sonne, ein Fluss mit sieben Wellen und ein Einhorn. Danach wählten sie einen Stoff aus, der ihre Fahne genauso schön flattern lässt wie die Flaggen der Vereinten Nationen.
Kinderflagge als Lern- und Erfahrungsprozess
Die Gestaltung der Kinderflagge war ein Jahresprojekt im Rahmen der Reggio-Pädagogik. Dabei geht es um Projektarbeiten, welche die Beziehungen zu einer Sache oder einem Thema in den Mittelpunkt stellen und zu einem gemeinsamen Lern- und Erfahrungsprozess verknüpfen. Auch beim Kinderflaggen-Projekt waren Beobachtung, Dokumentation, Reflexion und Präsentation wesentliche Elemente, die unter Projektleiterin Marijana Bozic eingesetzt wurden.
Die Kinderflagge soll dauerhaft vor dem Kindergarten hängen bleiben. Jedoch das Motiv könnte sich ändern, wenn eine andere Kindergruppe ein Design entwirft.
Begeistert zeigt sich auch Wiens Bildungs- und Jugendstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ): "Ein schönes Projekt, das Kindern nicht nur viel neues Wissen über das Thema Flaggen gelehrt hat, sondern auch gezeigt hat, wie schön es ist, gemeinsam an etwas zu arbeiten". (lok)