Community

Kinderimpfung auch in Zeiten des Coronavirus?

"Heute"-Redakteurin und Bloggerin Christine Scharfetter erzählt von ihren täglichen Erfahrungen als Mama.

Heute Redaktion
Teilen
Ein Foto von vor rund einem Jahr, als mir klar war, wir werden impfen!
Ein Foto von vor rund einem Jahr, als mir klar war, wir werden impfen!
Bild: privat

Eines stand für mich von Anfang an fest: Mein Kind wird geimpft! Und genau so haben wir es auch durchgezogen. Seit über einem Jahr stand nun fast monatlich eine andere Impfung auf unserem Plan. Zugegeben, zwischendurch war es mir fast schon zu viel. Vor allem, weil Frankie Malou nicht gerade ein Fan von dem "Gepickse" der Ärzte ist: Seit der dritten Impfung artet das Vorhaben jedes Mal in ein kleines Drama aus - inklusive Gebrüll, Aufstampfen, Tränen und erbosten Blicken.

Doch dieses Mal, bei einer der letzten Kinderimpfungen auf unserem Plan, sagte ich den Termin ab. Mitten im Corona-Shutdown - Anfang April - war es uns dann doch zu heikel, ausgerechnet beim Kinderarzt im Wartezimmer zu sitzen.

Schließlich kann man einer Einjährigen nur schwer erklären, dass sie stillsitzen muss und keinen Kontakt zu den anderen Kindern im Wartezimmer haben darf.

Christine Scharfetter ist "Heute"-Redakteurin und Bloggerin auf www.TheHallstand.com. Seit über zwölf Monaten lernt sie nun immer wieder neue Grenzen in ihrem Leben als Mutter der kleinen Frankie Malou kennen.

Instagram.com/christinescharfetter

Impfungen sind wichtig!

Ein paar Nächte über diese Entscheidung geschlafen, rief ich eine Woche später schließlich wieder bei unserem Kinderarzt an: Gerade in Zeiten, in denen so dringend eine Impfung gegen eine neue Infektionskrankheit benötigt wird, wäre es - zumindest in meinen Augen - falsch, auf die bereits Existierenden zu verzichten.

Jetzt einmal ganz ehrlich, die derzeitige Situation zeigt uns ganz deutlich, wie wichtig Impfungen gegen Infektionskrankheiten sind. Denn, beispielsweise die Pocken konnten nur deshalb "ausgerottet" werden, weil sich genug Menschen dagegen impfen haben lassen. Genauso könnte auch bald den Masern ein Ende gesetzt werden (insofern sich nicht immer mehr Eltern in Industrieländern gegen die Impfung aussprechen und dadurch die Zahl der Infektionen wieder steigt). Das Coronavirus betreffend, wird es bis zu diesem Durchbruch wohl noch lange dauern und es deshalb noch eine ganze Weile unser Leben bestimmen.

Eigentlich schlimm, dass Ärzte ausgerechnet jetzt den Rückgang von Impfungen gegen andere lebensbedrohliche Infektionen melden. Laut WHO drohen durch die Unterbrechungen bei Routine-Impfungen spätere Ausbrüche von eigentlich verhinderbaren Erkrankungen. Und das wollen wir doch alle nicht!