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Kinderpornos auf Zeman-PC: Doch keine Hacker

Paukenschlag in der Affäre um Kinderpornos auf dem PC des tschechischen Präsidenten Milos Zeman. Es wurden keine Hackerspuren entdeckt.

Heute Redaktion
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"Es ist nicht einfach, auf einen solchen Inhalt zu stoßen. Um das zu tun, muss man es wollen. Ich denke eher, dass jemand anderer auf eine solche Seite gegangen ist auf demselben Computer - vor dem Präsidenten",
"Es ist nicht einfach, auf einen solchen Inhalt zu stoßen. Um das zu tun, muss man es wollen. Ich denke eher, dass jemand anderer auf eine solche Seite gegangen ist auf demselben Computer - vor dem Präsidenten",
Bild: Reuters

Zeman selbst hatte Ende März im Gespräch mit dem Radio-Sender "Frekvence 1" erklärt, dass Hacker kinderpornografisches Material auf seinen PC in der Präsidentenresidenz im Schloss Lany geladen hätten.

Polizei: "Kein Verdacht auf unerlaubtes Vorgehen"

Die Polizei hingegen teilte nun aber mit, keine Hacker-Spuren entdeckt zu haben. "Die Polizei der Tschechischen Republik hat sich mit dieser Affäre aus formeller Pflicht befasst, die Untersuchung ist allerdings schon beendet, denn es wurde kein Verdacht auf ein unerlaubtes Vorgehen festgestellt", teilte eine Polizei-Sprecherin laut "AFP" mit.

Ein Sprecher Zemans dementierte Medienberichte, wonach der Präsident die Seite selbst aufgerufen hätte. "Auf keinen Fall hat der Präsident unzulässigen Inhalt angeklickt."

Wer hatte noch Zugriff auf den Rechner?

Cybersecurity-Experte Alex Spidla glaubt, dass der Präsident auf eine Seite mit einschlägigen Inhalten gekommen sei, die schon jemand anderer aufgerufen hat.

"Es ist nicht einfach, auf einen solchen Inhalt zu stoßen. Um das zu tun, muss man es wollen. Ich denke eher, dass jemand anderer auf eine solche Seite gegangen ist auf demselben Computer - vor dem Präsidenten", wurde er von einem Nachrichtenportal "actualne.cz" zitiert.

Rückschlag für Kandidatur 2018

Für Zeman kommt die Causa äußerst ungelegen. Er will bei der Präsidentenwahl im Jänner 2018 erneut kandidieren. (aj)