Wien

Kinderreporter fühlten Wahl-Kandidaten auf den Zahn 

Die Kinder-Reporter Samira, Bella, Max und Dejan aus dem SOS-Kinderdorf Wien besuchten die Spitzenkandidaten der Wien-Wahl und stellten ihnen Fragen.

Christine Ziechert
Teilen
Samira (11, r.) und Bella (13) waren als Reporter unterwegs.
Samira (11, r.) und Bella (13) waren als Reporter unterwegs.
SOS Kinderdorf

"Was werden Sie tun, damit weniger Autos in der Stadt fahren?" und "Was werden Sie tun, damit es bald ein vernünftiges Radwegnetz gibt, damit alle Kinder sicher mit dem Rad in die Schule fahren können?" – diese und noch viele weitere Fragen stellten die Kinder-Reporter aus dem SOS-Kinderdorf Wien Maxi (9), Dejan (12), Samira (11) und Bella (13) den Spitzenkandidaten der Wien Wahl 2020 im Rahmen einer Polit-Rallye. Angefragt wurden alle im Gemeinderat vertretenen Parteien, ÖVP und FPÖ konnten die Interviews aus terminlichen Gründen aber nicht wahrnehmen.

"Die Anliegen und Fragen von Kindern kommen in Wahlkämpfen oft zu kurz, deshalb wollten wir Kindern eine Stimme geben", erklärt Clemens Klingan, Geschäftsleiter von SOS-Kinderdorf den Beweggrund für die "Politrallye". Vor allem das Thema Klimaschutz beschäftigt Kinder und Jugendliche derzeit intensiv. So standen Fragen nach weniger Autos sowie mehr und besseren Radwegen im Fokus: Den Nachwuchs-Reportern wurden unter anderem viele zusätzliche Radwege, Radkurse für Kinder und der Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel versprochen.

Jung-Reporter waren von Interviews begeistert

Die Jung-Journalisten zeigten sich nach den Befragungen begeistert: "Die Interviews waren für mich sehr spannend. Ich kann mir vorstellen, selbst auch einmal Politiker zu werden. Dann würde ich die Stadt moderner und grüner machen. Und ich möchte, dass es Gerechtigkeit für alle gibt", meint etwa Dejan. Und Bella: "Ich denke schon, dass unsere Anliegen bei ihnen gut aufgehoben sind, also beim einen mehr als beim anderen. Wenn ich Bürgermeisterin wäre, würde ich ein Fest veranstalten, wo alle Kinder ihre Meinung, ihre Interessen und Wünsche sagen können."

Wie wichtig Kindern und Jugendlichen Klimaschutz ist, zeigt auch eine österreichweite Studie von SOS-Kinderdorf: "Das Ergebnis zeigt, Klimawandel ist auch während Corona die größte Sorge von Kindern und Jugendlichen. 85 % der Befragten finden, wir sind drauf und dran unseren Planeten zu zerstören. 88 % sind der Meinung, wir müssen jetzt beim Klima- und Umweltschutz handeln, sonst ist es zu spät", so Klingan.

Wunsch nach weniger Autos und mehr Grün

Auch Fragen zur Mobilität wurden unter die Lupe genommen: "Nicht einmal ein Viertel aller Kinder und Jugendlichen, und damit viel weniger als im ländlichen Bereich, fahren in Wien oft mit dem Fahrrad in die Schule. Und: Über 70 % der Befragten sagen, dass es zu viele Autos gibt und wünschen sich, dass statt Parkplätzen mehr Grünflächen und Freiflächen geschaffen werden", meint der Geschäftsleiter von SOS-Kinderdorf.