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Kinderwagen oft zu klein und krebserregend

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Eine alarmierendes Ergebnis brachte die Untersuchung von Kinderwägen zum Vorschein: Krebserzeugende Stoffe, falsche Dimensionierungen und überhöhte Preise stellte der Verein für Konsumenteninformation (VKI) fest.

Die deutsche Stiftung Warentest hat 14 Kombi-Kinderwagen untersucht, die Resultate sind in der März-Ausgabe des Magazins "Konsument" nachzulesen. Sieger wurde das Modell Go von Britax (als einziger "gut" um 970 Euro).
"Durchschnittlich" schnitten der Turbo 6S von ABC-Design und der Malibu XL All in One von Hauck (mit 350 bzw. 365 Euro die mit Abstand billigsten Wagen im Test) sowie Voletto Sport von Knorr-Baby (630 Euro) ab. Weiters wurde acht mal "weniger zufriedenstellend" und zwei mal "nicht zufriedenstellend" geurteilt.

Krebserregende Stoffe

Das teuerste Produkt, der Trailz von Stokke um 1.350 Euro, hat die schlechtesten Werte eingefahren. "Im Schiebergriff der ehemaligen norwegischen Nobelmarke, die inzwischen fest in südkoreanischer Hand ist, fanden die Prüfer kurzkettige Chlorparaffine. Sie machen Kunststoffe weich, stehen aber in Verdacht, Krebs zu erzeugen", lautete die Kritik. Seit 2012 verbietet die EU, diese Substanzen in Verkehr zu bringen. Stokke hat den Kinderwagen inzwischen zurückgerufen, allerdings wegen eines Mangels bei der technischen Sicherheit.
Geringe Mengen Chlorparaffin steckten laut "Konsument" in den Griffen des Bugaboo Cameleon3 Base und des Maxi-Cosi Mura 4 Plus. Beim Modell Day Earth von Joolz enthalte der Bezug polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) wie Naphthalin. Dass es auch "ohne" geht, beweist Naturkind mit Schurwolle statt Polyesterwatte für die Tragetasche, einer Echtholzplatte als Rückenstütze und Griffen aus Kork.

Schlechte Maße

Wie viele andere Modelle scheiterte aber auch der Terra Plus von Naturkind an der kindgerechten Gestaltung. 35 mal 78 Zentimeter Liegefläche wären optimal. Die meisten Tragetaschen waren aber schmäler oder kürzer. Besonders eng sei es in den untersuchten Modellen der Marken Gesslein, Hartan, Maxi-Cosi und Naturkind, wo weniger als 30 Zentimeter Breite für Kind mit Windelpo und Fußsack zur Verfügung stehen. Zu kurz geraten seien die Tragetaschen von Mutsy, Peg Perego und Maxi-Cosi. "In ihnen stoßen große Babys schon nach vier Monaten mit den Füßen an."