Niederösterreichs Skigebiete müssen eine ernüchternde Bilanz ziehen: Nachdem am vergangenen Sonntag auch am Hochkar der Betrieb eingestellt wurde, bleibt ein Umsatzminus von sechs Prozent. Hochbetrieb herrschte hingegen bei den Sicherheitsdiensten. Sie mussten wegen Kinderwagen und Pkw auf den Pisten einschreiten.
Bernhard Putz von den Göstlinger Bergbahnen klang schon euphorischer. Grund dafür ist die Bilanz der vergangenen Skisaison. Bis Jänner konnten sich die Touristiker noch über saftige Zuwächse von bis zu zehn Prozent freuen. Doch dann kam der Februar - und mit ihm Rekordmengen an Schnee, was paradoxerweise zu massiven Einbußen führte. Putz: Im Februar ging das Geschäft um unglaubliche 40 Prozent zurück. Auch im März hat sich die Saison kaum erfangen. Offenbar genügen zwei Meter Schnee vollauf. Wenn man fünf Meter hat, dann ist das offenbar bereits zu viel. Grund für das Minus sei die hohe Lage des Hochkar. Putz: Wir hatten lange Kettenpflicht auf der Mautstraße. Das hat viele Gäste abgeschreckt - noch dazu, wo man heuer auch in tiefer gelegenen Gebieten genug Schnee hatte.
Unterm Strich bleiben 230.000 bezahlte Skitage - ein Rückgang von sechs Prozent gegenüber der Vorsaison. Putz: Es ist schade: Wir wollten im Sommer investieren, das muss nun aber verschoben werden.
Nicht viel besser war die Auslastung am Zauberberg Semmering. Doch dort kämpfte man auch mit anderen Problemen - in Form von undisziplinierten Gästen: Der Pistendienst musste häufig einschreiten. Die Höhepunkte: ein Pensionist, der sich mit seinem Pkw auf eine Abfahrt verirrte, oder auch ein Vater, der mit Skiern und einem Kinderwagen samt Baby zu Tal wedelte. Auch wegen stark alkoholisierter Skifahrer gab es immer wieder Einsätze. Am Semmering startet die Sommersaison bereits am 9. Mai.Oswald Hicker