Renaturierung als erfolgreiches Kino-Thema: Der Film "Wildes Land - Rückkehr der Natur" ist eine dokumentarische Erzählung über ein junges britisches Paar, das seinen Bauernhof trotz vieler Widerstände Natur zurückgibt.
Es sind die Anfänge eines Experiments, das zu einem der bedeutendsten Renaturierungs-Projekte Europas werden sollte. Bei uns ist der Film, der in Großbritannien zum Überraschungserfolg wurde, ab 18. Oktober zu sehen - unter anderem im Filmhaus Spittelberg und Filmcasino.
Naturthemen "ziehen" offenbar auf der Leinwand: Basierend auf dem Bestseller "Wilding" (dt. "Wildes Land") der Naturschützerin Isabella Tree erzählt der Film eine unglaubliche, aber wahre Geschichte von der Rückkehr der Natur.
Worum geht's? Das junge, britische Paar Isabella Tree und Charlie Burrell erbt in den 1980er-Jahren das 14 Quadratkilometer große Landgut Knepp in Südengland - ein heruntergekommenes, 400 Jahre altes Anwesen.
Ende der 1990er-Jahre bei beiden Naturliebhaber den Tatsachen ins Auge sehen: Der Landwirtschaftsbetrieb ist nicht profitabel und sie haben umgerechnet 1,8 Millionen Euro Schulden. Das Land liegt brach, der Boden besteht nur noch aus unfruchtbarer Erde. Die Artenvielfalt schwindet.
Isabella und Charlie kämpfen gegen festgefahrene Traditionen und wagen den Schritt, das Schicksal ihrer Farm in die Hände der Natur zu legen. Sie starten mit damit ein ambitioniertes Renaturierungs-Projekt, das von europäischen Vordenker-Ökologen wie Frans Vera inspiriert wurde.
Sie reißen Zäune ein, hoffen das Wachstum des Mykorrhiza-Pilzes tief in der Erde wieder ankurbeln zu können, lassen das Land verwildern und vertrauen bei der Regeneration auf einen bunten Mix aus domestizierten und wilden Tieren.
Mit der Zeit erneuert sich der Boden und auf wundersame Weise kehren seltene Arten zurück. Es ist eine Transformation, die "weit über das hinausgeht, wovon irgendjemand hätte träumen können", heißt es.
Eigentliche Stars des Films sind jedoch nicht die beiden Menschen, sondern die vielen Tiere, die auf dem Gut Knepp auftauchen: kleine Tamworth-Schweinchen, die frei herumlaufen dürfen (am Ende sogar bis zum Meer), Exmoor-Ponys, Biber, Turteltauben, Große Schillerfalter und Weißstörche, die erstmals seit 600 Jahren wieder über Großbritannien fliegen.
"Wildes Land - Die Rückkehr der Natur" ist, so die Filmemacher, ein "herzerwärmendes, bewegendes Kinoereignis", das die "unglaubliche Schönheit der Natur in intimen, detailreichen Aufnahmen" einfange.
„In dieser sich wandelnden Landschaft lebt die Hoffnung.“New York TimesFilmbesprechung
Regisseur des Natur-Blockbusters ist der fünffache Emmy-Award-Gewinner David Allen, ihm zur Seite standen die mit BAFTA- und Emmy-Awards ausgezeichneten Kameramänner Tim Cragg und Simon de Glanville.