Szene

Kippenbergers Kultfrosch quakt kreuzfidel im Kunstforum

Heute Redaktion
14.09.2021, 13:16

Sein Lurch rief sogar Papst Benedikt XVI auf den Plan - anlässlich seines Besuches 2008 in Bozen bat er um die Entfernung der Skulptur "Zuerst die Füße" aus dem Museion. Nix da, der Frosch blieb. Und mit ihm zahlreiche andere Geniestreiche des deutschen Künstlers Martin Kippenberger. Ab 8.9. widmet ihm das Kunstforum Wien eine Retrospektive.

Sein Lurch rief sogar Papst Benedikt XVI. auf den Plan – anlässlich seines Besuches 2008 in Bozen bat er um die Entfernung der Skulptur "Zuerst die Füße" aus dem Museion (Museum für moderne und zeitgenössische Kunst). Nix da, der Frosch blieb. Und mit ihm zahlreiche andere Geniestreiche des deutschen Künstlers Martin Kippenberger. Ab Donnerstag widmet ihm das Kunstforum Wien eine Retrospektive.
Er spielte leidenschaftlich gerne Mau-Mau, flog wegen Drogenkonsums aus der Dekorateurslehre, vereinte die Jungen Wilden im Kreuzberger Club SO36, provozierte mit seinem genagelten Frosch einen Hungerstreik, bekam von Ben Becker einen eigenen Song gewidmet. Martin Kippenberger († 1997) war vieles und noch mehr. Maler, Sammler, Musiker, Kurator, Performer, Weltenbummler. Aber vor allem war er „eine Kerze, die von beiden Seiten brannte“ (Diedrich Diederichsen). Die Muse küsste ihn mit Inbrunst, trotzdem erwiesen ihm zu Lebzeiten nur zwei Museen mit Einzelaustellungen die Ehre. Ab 8.9. zeigt das Kunstforum Wien das komplexe Werk des deutschen Kreativen in einer Retrospektive – humorvoll, schonungslos, widersprüchlich.