Die Sprecherin der katholischen Laienbewegung Wir sind Kirche in Deutschland, Sigrid Grabmeier, spricht sich für die Abschaffung der Kirchensteuer aus.
aus.
Hitnergrund für die Forderung der Abschaffung der Kirchensteuer: Die Kirche verwende die Steuereinnahmen, um ihren eigenen Apparat zu pflegen und um gottesdienstliche Leistungen zu erbringen. „Das sichere Einkommen macht träge, sicher, satt. Eine Kirche, die sich auf Spendenbasis finanziert, wäre in meinen Augen besser“, sagte Grabmeier der „Berliner Zeitung“ (Mittwoch).
Sie geht davon aus, dass „eine finanziell ärmere Kirche, ihren Reichtum neu entdecken würde“. Die Kirche sei zu stark von Amtsträgern geprägt. Den Mitgliedern sollte mehr Kompetenz gegeben werden.
Steigende Kirchenaustritte in Deutschland
In Deutschland wird die Kirchensteuer direkt vom Lohn abgezogen, in Österreich wird der Kirchenbeitrag von eigenen Kirchenbetragsstellen eingehoben. In Österreich heben die römisch-katholische und die evangelische Kirche, die Altkatholiken und die israelitische Kultusgemeinde verpflichtende Beiträge ein, seit kurzem auch die Islamische Glaubensgemeinschaft. Die Zahl der Kirchenaustritte in Deutschland steigt ähnlich wie in Österreich derzeit rasant.
Kirchenbeitrag kommt von Nazis
In anderen Ländern weltweit sind die Kirchen nach wie vor auf Spenden angewiesen. Üblich waren früher gestiftete Unterhaltszahlungen (Pfründen) für bestimmet kirchliche Ämter. Der Nationalsozialismus kassierte alle Einnahmequellen und „erlaubte“ in seinem Machtbereich den Kirchen, einen Kirchenbeitrag (in Deutschland: Kirchensteuer) wie den Mitgliedsbeitrag eines Vereins einzuheben. Adolf Hitlers Kalkül war, dass dadurch viele Menschen aus den Kirchen austreten würden. Nach dem Krieg versäumten die Kirchen in Deutschland und Österreich die Abschaffung des Kirchenbeitrags.