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Kiss mit 20. Studio-Album am Start

Heute Redaktion
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Kiss bringen am 5. Oktober ihr 20. Studio-Album "Monster" (Universal) in den Handel. Der Titel soll Programm sein, betonte Sänger und Rhythmusgitarrist Paul Stanley in London. Der 60-Jährige hat auch die Rolle des Produzenten übernommen. "Die Platte sollte wie eine klingen, die Kiss noch nie gemacht haben. Besser, frisch, kraftvoller. Warum die Vergangenheit noch einmal wiederholen?"

Kiss bringen am 5. Oktober ihr 20. Studio-Album "Monster" (Universal) in den Handel. Der Titel soll Programm sein, betonte Sänger und Rhythmusgitarrist Paul Stanley in London. Der 60-Jährige hat auch die Rolle des Produzenten übernommen. "Die Platte sollte wie eine klingen, die Kiss noch nie gemacht haben. Besser, frisch, kraftvoller. Warum die Vergangenheit noch einmal wiederholen?"

Die geschminkten Rocker - zumindest die verbliebenen Gründungsmitglieder Stanley und Gene Simmons (Bass und Gesang) - blicken auf eine 40-jährige Achterbahn-Karriere zurück. Große Hits ("Beth", "I Was Made For Loving' You") und spektakuläre Bühnenshows machten die New Yorker zu Superstars, auf Umbesetzungen und Demaskierung folgten schwierige Jahre, bis das Comeback durch eine kurzzeitige Reunion folgte. Nach dem Abgang der "bösen Buben" der Gruppe - Gitarrist Ace Frehley und Drummer Peter Criss - schlüpften Tommy Thaya und Eric Singer in deren Masken und machten Kiss wieder musikalisch flott.

"Die Band ist einfach gut und in dieser Besetzung eine Einheit, nicht nur musikalisch, sondern auch was die Ziele und Ansichten betrifft", hob Stanley beim einzigen Pressetermin in Europa den Unterschied zur Zeit mit Frehley und Criss hervor. "Wir alle wollen, dass Kiss eine fantastische Band ist. Es ist ein echtes Team, das natürlich einen Coach braucht - diesen Job habe ich übernommen. Ich habe meinen Kollegen eingeschärft, sich auf das Ziel zu konzentrieren, und ihre eigenen Erwartungen in die Höhe geschraubt."

"Man vierliert, wenn man macht, was die Leute wollen"

Und die Erwartungen der Fans? Wurden diese bei der Arbeit an "Monster" einkalkuliert? Oder hat man - wie in den späten Achtzigern ("Talk To Me") - in Richtung Radio geblickt? "Weder noch", bekräftigte Stanley.

"Man kann nur verlieren, wenn man sich Gedanken macht, was die Leute wollen. Ist es ein großartiges Kiss-Album? Ja! Aber die eigentlichen Fragen im Studio waren: Ist es ein großartiges Rockalbum? Kann es an Bands und Platten gemessen werden, die ich persönlich bewundere? Ich habe die Latte bewusst hoch gelegt. Wir wollten keine Songs speziell fürs Radio machen, aber wir wollten uns vom Radio auch nicht distanzieren. Wir wollten schlicht und einfach eine wirklich gute Platte vorlegen."

Mitglieder der Kiss Army, wie sich der Fanclub des Quartett nennt, werden "Monster" wohl sowieso kaufen. Macht das Wissen um die Loyalität der treuen Anhänger den Beruf leichter? "Ich habe keine Ahnung, ob die Fans blind zugreifen oder ob es generell ein populäres Album wird", beteuerte Stanley. "Ich kann bloß versuchen, die beste Platte zu machen, die ich selbst liebe. Ich würde mich freuen, wenn sie ein großer Erfolg wird. Wenn nicht, ist es trotzdem ein großartiges Album."