Kitzbühel-Sieger überrascht mit Depressions-Beichte

2018 feierte der Deutsche den größten Erfolg seiner Karriere: Am 20. Jänner holte er ausgerechnet bei der Hahnenkamm-Abfahrt den ersten Karriere-Sieg und den ersten Triumph für einen Deutschen auf der Streif seit Sepp Ferstl im Jahr 1979. Dann aber haderte er mit Verletzungspech – was auch zu psychischen Problemen führte. Nun macht er seine Depressionen öffentlich.

Hüftprobleme und ein Knorpelschaden im Knie setzten dem heute 28-Jährigen zu. Neben einer langen Weltcup-Zwangspause verpasste er auch die Olympischen Winterspiele. "Vor gut einem Jahr bin ich mental in ein Loch gefallen und hatte Probleme. Mir ist das zunächst nicht aufgefallen, meine Frau hat das aber sofort gemerkt. Ich hatte auf nichts mehr Lust, obwohl ich eigentlich nicht zu den schweigsamen Zeitgenossen gehöre", spricht der Bayer nun auch über seine psychischen Probleme.

Doch Dreßen kämpfte sich aus dem mentalen Tief wieder heraus. "Ich habe dann Hilfe bei meinem Mentaltrainer Thomas Wörz gesucht, mit dem ich schon lange zusammenarbeite. Wir haben nach intensiven Gesprächen festgestellt, dass ich leichte depressive Phasen hatte. Ich hab mir einfach darüber klar werden müssen, dass es einfach wirklich ein Problem ist. Und wenn man daran arbeitet, dann wird es auch wieder besser."

Auch die Unterstützung aus seinem Umfeld habe ihm geholfen, mit den Problemen fertig zu werden. Jetzt freut er sich auf den Saison-Auftakt der Speed-Herren in Lake Louise. Er wolle zwar nicht "alles riskieren", aber er stellt klar: "Ich will dahin, wo ich vorher war."