Wien

Klage wegen Semesterticket: Wiener Linien müssen zahlen

Wer in Wien seinen Hauptwohnsitz hat, zahlt 75 statt 150 Euro für das Semesterticket. Studierende klagten die Wiener Linien – und bekamen Recht!

Thomas Peterthalner
Semestertickets kosten nicht für jeden gleich viel – das brachte den Wiener Linien eine Klage ein.
Semestertickets kosten nicht für jeden gleich viel – das brachte den Wiener Linien eine Klage ein.
Wiener Linien (Symbolbild)

Fast 4.400 Studierende schlossen sich einer Sammelklage gegen die Wiener Linien wegen Diskriminierung an. Denn das Semesterticket kostet mit einem Hauptwohnsitz in Wien 75 Euro, ansonsten sind 150 Euro zu berappen. Studentinnen und Studenten, die noch zu Hause in den Bundesländern ihren Hauptwohnsitz haben, fühlten sich diskriminiert – und klagten.

300 Euro für Diskriminierung

Nun wurde der Klage vollinhaltlich stattgegeben. "Das zuständige Landesgericht Wien hat uns rechtskräftig und vollumfänglich Recht gegeben. Eine Revision durch die Wiener Linien ist nicht mehr möglich. Zugesprochen wurden 75 Euro an Preisdifferenz und 300 Euro Schadenersatz für die erlittene Diskriminierung, in Summe EUR 375 pro Semesterticket", jubeln die Initiatoren der Musterklage auf ihrer Homepage.

Schon 2021 hatte es eine erstinstanzliche Entscheidung gegeben. Die Wiener Linien legten dagegen jedoch Berufung ein. Die Entscheidung wurde nun bestätigt. Ein Gang zum Obersten Gerichtshof ist nicht mehr möglich.

Studierende bekommen Geld

Sobald die Wiener Linien die Ansprüche überwiesen haben, werden 73 Prozent des Betrags an die teilnehmenden Studierenden ausbezahlt. Der Rest verbleibt bei der Plattform für die erfolgte Übernahme des Prozesskosten-Risikos sowie für den administrativen Aufwand bei der Durchsetzung der Ansprüche. "Wir hoffen, den Studierenden bald ihre Ansprüche überweisen zu können", heißt es von der Plattform.Die Wiener Linien bestätigten das Urteil, wollen die Entscheidung nun prüfen.