Österreich

Klassenbuch verbrannt - 5 Monate bedingte Haft

Heute Redaktion
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Weil er ein Klassenbuch angezündet hat, muss sich ein 20-Jähriger am Dienstag vor Gericht verantworten. Der Steirer ist zu fünf Monaten Haft verurteilt worden.

Die Freundin des Täters, eine 13-jährige Schülerin, hatte das Klassenbuch aus einer Neuen Mittelschule im Bezirk Völkermarkt entwendet, um ihre Fehlstunden zu verschleiern. Die Schülerin hatte wiederholt den Unterricht geschwänzt. Um diese Fehlstunden zu vertuschen, stahl sie das Klassenbuch aus der Klasse - juristisch gilt es als Urkunde. Auf dem Heimweg traf die 13-Jährige ihren 20 Jahre alten Freund. Dieser nahm das Klassenbuch und verbrannte es.

Schüler beobachteten allerdings den Vorfall und meldeten ihn beim Direktor. Bei einem Gespräch mit dem Schulleiter gab die 13-Jährige alles zu, Eltern und Polizei wurden verständigt. Die Beamten erstatten Anzeige.

Die Schülerin ist unmündig und kann strafrechtlich noch nicht verfolgt werden, ihr Freund aber schon. Dem 20-jährigen Steirer wird die Vernichtung einer Urkunde zur Last gelegt.

Nötigung

Was der Angeklagte nicht gestand, war der Vorwurf der Nötigung. Nach der Tat traf er auf einen 13.jährigen Burschen, der das verbrannte Klassenbuch fand. „Den schlag ich nieder, wenn er was sagt“, soll der Angeklagte lautstark zu dem Buben gesagt haben. Der eingeschüchterte Bub ging weinend zu Schule, woraufhin die Lehrer die Polizei verständigten.

Diese Drohung gab der Angeklagte nicht zu, doch Richter Alfred Pasterk nahm sie als erwiesen an und begründete damit auch den Schuldspruch. Die Strafe wurde bedingt ausgesprochen, weil der Mann teilgeständig und bisher unbescholten war. Er steht nun drei Jahre unter Aufsicht der Bewährungshilfe.