Szene

Klassik-Quartett gibt nach Skandal ECHO zurück

Die umstrittene Vergabe eines Echos an die Rapper Farid Bang und Kollegah zieht immer weitere Kreise.

Heute Redaktion
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Vergangenen Oktober wurden vier junge Musiker, die unter dem Namen Notos Quartett auftreten, in der Hamburger Elbphilharmonie mit einem Klassik-ECHO in der Kategorie "Nachwuchskünstler Gemischtes Ensemble" ausgezeichnet.

Nach dem Skandal um die beiden Rapper Farid Bang und Kollegah, die trotz äußerst umstrittener Textzeilen, in denen sie sich respektlos über Holocaust-Opfer äußern, einen Echo verliehen bekommen haben, gibt das Notos Quartett den eigentlich prestigeträchtigen Preis zurück, weil er nun ein "Symbol der Schande" sei.

"Für uns nicht tragbar"

Auf Facebook erklären die vier Musiker ihren couragierten Schritt: " Die Tatsache, dass nun eben dieser Preis offenen Rassismus toleriert, ihm gar eine Plattform bietet und ihn auszeichnet, ist für uns nicht tragbar". Man sei erschüttert darüber, dass antisemitisches und menschenverachtendes Gedankengut sowie die Verhöhung von Opfern des Holocaust mit einem Preis gewürdigt werden.

Vor, während und nach der Preisverleihung vom 12. April gab es rund um die Nominierung und dann auch um den Preis für das Rapper-Duo große mediale Aufregung. In einem ihrer Lieder rappen die beiden unter anderem "Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen". In Deutschland brach danach auch eine Diskussion über künstlerische Freiheit aus.

(baf)