"Die Entwicklung der Mannschaft und folglich die Leistungen und Ergebnisse seit einigen Monaten sind in eine Richtung gegangen, die diesen Schritt notwendig machen" – so erklärte Sport-Geschäftsführer Markus Katzer die Freistellung des 40-Jährigen nur Stunden nach der Pleite in der Stahlstadt. Klauß hatte bei Rapid Wien im November 2023 übernommen, stand in 67 Spielen an der Seitenlinie. Davon gewann Grün-Weiß 31, bei 20 Niederlagen. Und einer sportlichen Talfahrt über die letzten Monate hinweg.
Noch in der 14. Runde lagen die Hütteldorfer auf dem zweiten Tabellenplatz, hinter Leader Sturm Graz. Mittlerweile sind die Grün-Weißen auf den fünften Platz der Meistergruppe abgerutscht, haben mit dem Titelrennen nichts mehr zu tun. Und verpassten in der Conference League gegen Schweden-Vertreter Djurgarden aus Stockholm die historische Chance, das Halbfinale zu erreichen. Es setzte eine 1:4-Heimpleite nach Verlängerung.
Doch damit nicht genug. Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Rapid ist das einzige Bundesliga-Team, das im Saisonverlauf nur einen Auswärtssieg zu Buche stehen hat – am 6. Oktober in Altach (1:0). Lediglich die Vorarlberger, Austria Klagenfurt und die WSG Tirol haben mit acht Pünktchen weniger Zähler in der Fremde geholt als Grün-Weiß. Vereine, mit denen sich die Hütteldorfer jedenfalls nicht vergleichen sollten. Rechnet man nur die Duelle der Teams aus den Top-Sechs, ist Rapid mit 15 Punkten daraus ebenso Letzter.
Außerdem liegt Rapid in der Jahrestabelle 2025 – wenn man nur die elf gespielten Bundesliga-Runden rechnet – gemeinsam mit dem GAK auf dem letzten Platz. Beide Klubs holten nur neun Punkte. Bei Rapid stehen nur drei Siege zu Buche, dem stehen acht Niederlagen gegenüber.
Aus den letzten 17 Bundesliga-Runden holte Rapid nur vier Siege, hinzu kommen vier Unentschieden. Auch hier liegen nur Austria Klagenfurt und der GAK hinter Grün-Weiß – alles erschreckende Statistiken. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Rapid aus den ersten 14 Runden, da lag Grün-Weiß noch auf Rang zwei, sieben Siege und sechs Remis holte, nur eine Niederlage auf dem Konto hatte.
"Ich bin überzeugt, dass wir einen Kader haben, der viel besser ist als es die letzten Monate scheinen mag", betonte Katzer im Zuge der Klauß-Freistellung. Das große Ziel Rapids sei es, sich für das internationale Geschäft zu qualifizieren. Dafür muss aber eine schnelle Trendumkehr gelingen.