Niederösterreich

Kleine Kämpfer! Alles lila am Welt-Frühgeborenen-Tag

Die Farbe Lila gilt weltweit als die Farbe für Frühchen. Am 17. November ist Welt-Frühgeborenen-Tag. Das Spital St. Pölten erstrahlt in dieser Farbe.

Tanja Horaczek
Familie Doberer und Mitarbeiter der Neonatologie
Familie Doberer und Mitarbeiter der Neonatologie
Universitätsklinik St. Pölten

Wenn ein Kind vor der abgeschlossenen 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommt, gilt es als Frühgeborenes. In Österreich sind das etwa acht Prozent aller Geburten. Die moderne Medizin macht es möglich, dass frühgeborene Babys ab einem Geburtsgewicht von unter 500 Gramm, das ist ca. die 24. Schwangerschaftswoche, in Einzelfällen sogar noch früher, am Leben erhalten werden können.

Training mit "Paul"

Das Ziel muss es aber bleiben, Frühgeburtlichkeit zu verhindern. „Es freut mich sehr, dass an der Klinischen Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Universitätsklinikum St. Pölten zur Erhöhung der Versorgungsqualität unserer jüngsten Patientinnen und Patienten die Simulationspuppe Paul im Einsatz ist. Paul misst 35 cm, wiegt unter 1.000 Gramm und simuliert ein Frühchen, geboren in der 27. Schwangerschaftswoche. Zweimal im Monat werden, in einem eigens geschaffenen Übungsraum, praxisbezogene Szenarien in einer realistischen Umgebung trainiert“, so Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf.

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    Welt-Frühgeborenen-Tag: Das St. Pöltner Krankenhaus wurde lila beleuchtet.
    Welt-Frühgeborenen-Tag: Das St. Pöltner Krankenhaus wurde lila beleuchtet.
    Universitätsklinik St. Pölten

    Die Klinische Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Universitätsklinikum St. Pölten, unter der Leitung von Thomas Eiwegger, betreut jährlich rund 220 Babys, die stationäre oder intensivmedizinische Hilfe benötigen. „Trotz aller Fortschritte der modernen Intensivmedizin muss das Ziel der Bemühungen einer modernen integrativen Medizin sein, präventive Konzepte, die Risikofaktoren aufzeigen, mit einer ausgezeichneten Versorgung der Frühgeburten zu verbinden", sagt Eiwegger.

    Muttermilch ist wichtig

    Die richtige Ernährung spielt in der Entwicklung des Gehirns und der Darmflora eine entscheidende Rolle. Muttermilch ist für alle Neugeborenen ideal und wirkt insbesondere auf die Verdauungsorgane von Frühgeborenen wie Medikamente. Doch nicht immer ist Stillen möglich. Aus diesem Grund gibt es seit 2018 eine sogenannte Frauenmilchbank an der Frühgeborenen-Intensivstation am Universitätsklinikum St. Pölten. Frauenmilch wird nach strengen Qualitätsanforderungen ausgewählt und stellt sicher, dass vor allem Frühgeborene die Milch erhalten, die sie benötigen. Frauenmilch versorgt die Babys mit den richtigen Eiweißen, Fetten und Kohlehydraten und liefert wichtige Immunstoffe, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.

    "Eltern von Frühchen werden von Anfang an miteinbezogen"

    „Die Eltern von Frühgeborenen werden von Anfang an schrittweise in die Pflege miteinbezogen. Das ist in einer emotionalen Ausnahmesituation wie dieser besonders wichtig, weil sich viele Gedanken um den Gesundheitszustand und die Zukunft ihres Kindes drehen. Unsere Aufgabe ist es, den Eltern das Gefühl zu geben, dass sie mit der Situation nicht alleine sind, ihre Kompetenzen während des Klinikumsaufenthaltes zu stärken und sie für die Zeit daheim optimal vorzubereiten“, betont Ilse Stadler, Stationsleitung der Frühgeborenen-Intensivstation.

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