Wintersport

Klima-Experte nimmt Ski-Star Odermatt ins Visier

Auch bei den Ski-Assen wird über das Klima-Thema diskutiert. Weltcup-Dominator Marco Odermatt hält sich zurück – und handelt sich damit Ärger ein.

Heute Redaktion
Marco Odermatt
Marco Odermatt
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Bei der Ski-WM in Courchevel und Meribel gaben sich die Athleten ungewohnt politisch und veröffentlichten ein Schreiben, in dem sie mehr Klimaschutz fordern. 140 Sportler unterzeichnet, allen voran US-Superstar Mikaela Shiffrin und ihr norwegischer Freund Aleksander Aamodt Kilde. Die Forderungen: Ein transparenterer Umgang mit dem Thema Nachhaltigkeit, die Emissionen ab 2030 um 50 Prozent reduzieren und klimaneutrale FIS-Events bis 2035. 

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    So schnitten die ÖSV-Stars bei der Ski-WM ab
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    Doch bei den unterzeichneten Athleten fehlt ein prominenter Name: Marco Odermatt. Der Schweizer holte bei der WM Abfahrts-Gold, ist auch im Weltcup eine klasse für sich. Dass ausgerechnet er nicht zu den Unterstützern gehört, stößt der Umwelt-Organisation Greenpeace sauer auf. "Marco Odermatt scheint den Ernst der Lage noch nicht ganz begriffen zu haben", meint Klima-Experte Nathan Solothurmann zu Schweizer Medien. Odermatt sei sich seiner Vorbild-Funktion wohl nicht bewusst.

    Der Eidgenosse hatte allerdings schon zuvor erklärt, warum sein Name nicht bei den Unterstützern zu finden ist, obwohl er angefragt wurde. "Ich wollte meinen Namen nicht an die vorderste Stelle setzen, weil ich den Forderungen nicht zu 100 Prozent gerecht werden kann", meint er. Wer als Topathlet im Weltcup unterwegs sei, habe keine andere Wahl als viel zu fliegen.

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      Das sind die Ski-Weltmeister von Courchevel/Meribel
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      GEPA, Montage "Heute"

      Doch Odermatt stellt auch klar: "Man sollte so gut wie möglich planen, das ist wichtig. Es gibt Hunderte Wege, wie man seinen Beitrag leisten kann. Wir fahren im Weltcup. Wenn man nicht mehr so weit reisen will, kann man im Europacup starten." Solothurnmann reicht das nicht. Er kontert: "Klimaschutz bedeutet mehr, als nur auf ein paar Flüge zu verzichten. Wenn sie als gutes Beispiel vorangehen, können sie darum viel mehr bewirken, als nur die eigenen Emissionen zu senken."

      Die FIS reagierte ebenfalls auf den Aufruf. Die Kritik an fehlenden Nachhaltigkeits-Bemühungen wird entschieden zurückgewiesen. "Seit 2021, als Präsident Eliasch an die Spitze der FIS gewählt wurde, steht die Nachhaltigkeit im Zentrum des Verbandes. Sie ist eine Priorität bei allem, was die FIS tut", heißt es in einer Mitteilung des Verbands.

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        Die ÖSV-Stars Marco Schwarz und Raphael Haaser jubeln bei der Ski-WM in Courchevel über Silber und Bronze in der Kombi.
        Die ÖSV-Stars Marco Schwarz und Raphael Haaser jubeln bei der Ski-WM in Courchevel über Silber und Bronze in der Kombi.
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        Doch es sollen auch Schritte gesetzt werden, die von den Athleten zuletzt gefordert wurden – etwa Änderungen im Rennkalender. Laut FIS wird aktuell eine Nachhaltigkeitsstrategie finalisiert. Der Schwerpunkt liege auf der Optimierung des Kalenders und auf der Zusammenarbeit mit den Partnern, um immer nachhaltigere Veranstaltungen zu schaffen.

        FIS-Präsident Johan Eliasch meint zur "Blick": "Wir müssen uns anpassen. Dieser Planet ist nicht für acht Milliarden Menschen ausgelegt, die so leben wie wir. Also müssen wir in neue Technologien investieren, in erneuerbare Energien. Und wir müssen clever sein in der Gestaltung des Rennkalenders."

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          So feierte Ricarda Haaser ihre WM-Bronzene.
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            Das machen die Ex-ÖSV-Stars heute. Österreichs größte Ski-Legenden im Ruhestand.
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            gepa, picturedesk, Instagram