Österreich

Klima-Demo: Stadt wollte 300 Euro von Schülern

Heute Redaktion
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Dem Steyrer Bürgermeister Gerald Hackl ist die ganze Sache sehr unangenehm.
Dem Steyrer Bürgermeister Gerald Hackl ist die ganze Sache sehr unangenehm.
Bild: Google Maps, Facebook

In mehr als 1.200 Städten weltweit wird am Freitag für Klimaschutz demonstriert. Nur in Steyr nicht, denn da verlangte die Stadt Geld von den Schülern.

Es ist eine weltweite Bewegung in 92 Ländern. Schülerinnen und Schüler gehen auf die Straße, um von den Politikern mehr Einsatz für den Klimaschutz zu verlangen.

Das Mittel: An Freitagen, während der Schulzeit, wird demonstriert, denn nur so erlangt man Aufmerksamkeit. "Fridays for future" heißt das Ganze.

Auch in Linz wird am Freitag (11 Uhr, Hauptplatz) demonstriert. Und eigentlich wollten auch in Steyr einige engagierte Jugendliche eine Protest-Veranstaltung organisieren. Doch sie scheiterten an der Bürokratie.

300 Euro, weil Bus umgeleitet werden muss



Während nämlich die Polizei ihr "Okay" für die Demo gab, machte das Magistrat Probleme. Steyr verlangte von den Schülerinnen und Schülern 300 Euro. Kein Scherz!

Der Grund: Es hätten für die Demo Parkplätze "geopfert" und ein Bus umgeleitet werden müssen. Die dafür anfallenden Verwaltungskosten hätten rund 300 Euro betragen – und die wollte das Amt von den Schülern erstattet haben.

Doch für Schüler sind 300 Euro viel Geld. Geld, das nicht aufzutreiben war. Jürgen Hutsteiner vom Klimafokus Steyr wollte noch helfen, es war aber schon zu spät. "Die Meldefrist war leider schon abgelaufen", so Hutsteiner im Gespräch mit "Heute".

Folge: keine Klima-Demo in Steyr.

"Das ist dumm gelaufen, ich entschuldige mich"

"Heute" fragte beim Steyrer Bürgermeister Gerald Hackl (SPÖ) nach: Sind der Stadt 300 Euro wirklich wichtiger als eine Demo für den Klimaschutz?

Hackl ist die ganze Angelegenheit eher unangenehm. "Das ist ganz dumm gelaufen, das tut mir sehr leid. Aber das darf natürlich nicht so passieren", sagt er gegenüber "Heute".

Die Behörde habe da wenig Fingerspitzengefühl gezeigt, so Hackl. Rückgängig machen kann man die Sache allerdings nicht, weil dazu einfach die Zeit zu kurz sei bis Freitag (die Demo hätte um 11 Uhr stattfinden sollen).

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