Wien

Klima: Wiener wollte Autos aus der Josefstadt verbannen

Individualverkehr soll aus dem Bezirk verbannt werden. Die Petition wurde nun im Gemeinderat behandelt. Autos und Motorräder dürfen weiterfahren.

Thomas Peterthalner
Simon Fanta ist gegen den motorisierten Verkehr in der Josefstadt.
Simon Fanta ist gegen den motorisierten Verkehr in der Josefstadt.
"Heute" (Archivbild)

"Der 8. Wiener Gemeindebezirk soll autofrei (und motorradfrei, mopedfrei) werden um die Lebensqualität und Sicherheit zu erhöhen, die Lärmbelästigung zu reduzieren und generell ein sinnvolles und nachhaltiges Verkehrskonzept für die Stadt zu starten. Ausnahmen für Zulieferer, Handwerker und Umzugslaster soll es nur mit Genehmigung geben", schreibt Initiator Simon Fanta. Um diesen Wunschtraum zu verwirklichen, startete der Wiener die Petition "Josefstadt Autofrei".

Über 500 Unterschriften

Das Anliegen fand über 500 Unterstützer, wurde nun im Wiener Gemeinderat im Petitionsausschuss behandelt. Der Initiator der Aktion erläuterte dem Ausschuss persönlich sein Anliegen. Der Individualverkehr in der Stadt schränke Freiheit und Lebensqualität aller Menschen ein, die unter dem beständigen Verkehrslärm und den Abgasen leiden müssten. Es gebe noch keinen Bezirk in Österreich, der autofrei ist. Die politischen Entscheidungen dafür müssten jetzt fallen, weshalb er die Petition ins Leben rief.

Die Petition wurde im Ausschuss ausführlich besprochen. Die Mitglieder empfahlen der zuständigen Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SP), verstärkt ein Hauptaugenmerk auf verkehrsberuhigende Maßnahmen zu richten. Der Petitionsausschuss schloss die Bearbeitung des Anliegens damit ab.

Öffi-Ausbau und Klima-Projekte

Die Stadt Wien habe sich bereits das Ziel gesetzt, Alternativen zum motorisierten Individualverkehr, wie Verbesserung des Fußwegenetzes, Verbreiterung der Gehsteige und Entsiegelung von städtischen Hitzeinseln, anzubieten. Dazu vergibt die Stadt jährlich 20 Millionen Euro Förderungen für Klimaschutzmaßnahmen. Allein im Jahr 2021 wurde die Rekordsumme von 503 Millionen Euro in den öffentlichen Verkehr investiert.

"Zu große Einschränkung"

Der Individualverkehr werde in einer Großstadt nie ganz verschwinden, erklärt Stadträtin Sima. Ein Verbot für den Individualverkehr würde viele Menschen zu sehr in ihrer persönlichen und beruflichen Mobilität einschränken – das sei eine zu drastische Maßnahme. Es würden schon jetzt viele Projekte zur Verkehrsberuhigung verwirklicht.

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