Der zuletzt 1,96 Milliarden schwere Klimabonus fällt dem Rotstift der Noch-nicht-Regierung aus FPÖ und ÖVP zum Opfer. Am Donnerstag haben die Koalitionspartner in spe ihren radikalen Sparplan zur Budgetsanierung vorgestellt. Der größte Brocken der 6,39 Milliarden stammt dabei aus dem Kahlschlag beim Klimabonus und anderen Projekten der Energiewende.
Das hat auch reale Auswirkungen auf (fast) jeden einzelnen Bürger. 8.688.437 Personen hatten im abgelaufenen Jahr 2024 Anspruch auf einen Klimabonus. Der brachte immerhin pro Nase bis zu 290 Euro.
Die Höhe richtete sich nach den Gegebenheiten am Hauptwohnsitz (siehe Grafik oben). Konkret ausschlaggebend war die örtliche Infrastruktur – Menschen in Regionen mit einem guten Öffi-Netz bekamen weniger als jene in Regionen mit schlechter öffentlicher Infrastruktur. Die Faustregel: Je ländlicher desto höher der Klimabonus.
Für Wien bedeutete das ein Kuriosum: Während in einigen Grätzeln nur den Sockelbetrag von 145 Euro zugestanden wurde, gabs oft schon eine Straße weiter 50 Euro mehr. Abgesehen von den Ballungszentren wurde in den meisten Gemeinden 245 bzw. 290 Euro ausgezahlt.
Mehrere Millionen Menschen hatten ihren Klimabonus bereits im Herbst direkt aufs Konto überwiesen bekommen, viele erhielten ihn in den vergangenen Wochen aber auch per Brief und Gutscheinen zugeschickt. Im Frühjahr dürfte nun die letzte Auszahlungswelle über die Bühne gehen. Blau-Schwarz dürften keine Ambitionen haben, diese Ausgleichszahlung für die CO2-Steuer in naher Zukunft wieder aufzunehmen.
Die bisherige Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) tobt über die Streichung ihres Leuchtturmprojekts: "Das Ende des Klimabonus ist nichts anderes als eine Massensteuer durch die Hintertür. Der Klimabonus war immer als Ausgleich zur CO₂-Bepreisung gedacht. Wird der Bonus gestrichen, werden die Menschen doppelt belastet: mit höheren Kosten und weniger Unterstützung. Das ist sozial ungerecht und ein klimapolitisch fatales Zeichen."