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Klimaschutz: Bund zahlt 20 Mio. Euro

Heute Redaktion
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2009 hatte die Bundesregierung zugesagt, sich am "Green Climate Fund", dem UN-Klimafonds, zu beteiligen. Bis gestern war es ein leeres Versprechen. Kritik hagelt es nun am endlich zugesagten Beitrag Österreichs von 20 Mio Euro.

2009 hatte die Bundesregierung zugesagt, sich am "Green Climate Fund", dem UN-Klimafonds, zu beteiligen. Bis gestern war es ein leeres Versprechen. Kritik hagelt es nun am endlich zugesagten Beitrag Österreichs von 20 Mio Euro.

Auf Twitter hielt sich Umweltminister Andrä Rupprechter (VP) noch bedeckt, in seiner Rede bei der UN-Klimakonferenz in Lima gab er die Beteiligung mit insgesamt 25 Mio. US-Dollar (20 Millionen Euro) bis 2018 bekannt.

"Klimaschutz braucht Solidarität“, so Rupprechter, der Bundesländer und Wirtschaft zur Verdoppelung motivieren will. Der Fonds ist nun 10 Mrd. US-Dollar (8 Milliarden Euro) schwer.

Kritik von Global 2000

Für GLOBAL 2000 sind mehr Anstrengungen notwendig, damit es zu einem wirklich umfassenden Abkommen in Paris kommen kann: "Die Verhandlungen laufen vielfach in die falsche Richtung. Für ein umfassendes Klimaabkommen in Lima braucht es mehr Bemühungen, eine faire Aufteilung der Emissionsminderungen und verbindliche Zusagen für die Unterstützung der Entwicklungsländer", so Johannes Wahlmüller, Klimasprecher der österreichischen Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000.

Die Organisation begrüßt die Zusage von Umweltminister Andrä Rupprechter, 25 Millionen Dollar für die Erstkapitalisierung des Green Climate Fund zur Verfügung zu stellen. Im Vergleich mit anderen Ländern sei der österreichische Beitrag aber sehr niedrig. "Es braucht hier ganz klar noch weitere Nachbesserungen um in Paris einen Beitrag zur Unterstützung der Entwicklungsländer zur Verfügung zu stellen, der der Verantwortung Österreichs auch tatsächlich entspricht", so Wahlmüller weiter.

Handlungsbedarf sieht GLOBAL 2000 auch in Sachen Klimaschutzpolitik in Österreich.

Lesen Sie weiter: Offener Brief der Kath. Jugend an Regierung

Offener Brief der Katholischen Jugend an die Regierung

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler!

Sehr geehrter Herr Bundesminister Dr. Schelling!

Sehr geehrter Herr Bundesminister Dipl. Ing. Rupprechter!

Bis 12. Dezember finden die diesjährigen Klimaverhandlungen in Lima statt. Damit das im Rahmen der Vereinten Nationen vereinbarte 2GradC Ziel erreicht wird, und die Welt somit auch für zukünftige Generationen noch lebenswert ist, muss Österreich seinen Beitrag leisten und seine CO2-Emissionen bis 2050 um 95 Prozent gegenüber 1990 reduzieren. Das bedeutet, in einem ersten Schritt, die CO2-Emmissionen bis 2020 um 40% (gegenüber 1990) zu senken. Diese Maßnahme soll eine Signalwirkung für andere Länder haben und das klare Bekenntnis der österreichischen Bundesregierung für konsequenten Umweltschutz unterstreichen.

Die Katholische Jugend Österreich möchte des Weiteren darauf hinweisen, dass der Klimawandel weltweit ungleiche Auswirkungen haben wird. Vor allem die Länder im globalen Süden werden am stärksten davon betroffen sein. Deshalb ist auch hier die österreichische Regierung aufgefordert, internationale Solidarität zu zeigen und diese Länder bei Maßnahmen gegen den Klimawandel zu unterstützen.

Im Juli 2014 hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel zugesagt, 740 Millionen Euro in den Green Climate Fund zur Finanzierung dieser Anpassungsmaßnahmen einzuzahlen. Von Österreich fordern wir daher einen relativ gesehen gerechten Beitrag von mindestens 100 Millionen Euro. Dabei muss allerdings garantiert werden, dass dieser Beitrag nicht auf die ohnehin beschämend niedrigen EZA-Zahlungen von 0,28% des BIP angerechnet wird.

Wir bitten Sie, uns über Ihre diesbezüglichen weiteren Schritte am Laufenden zu halten und wünschen Ihnen eine gesegnete Adventszeit sowie alles Gute für Ihr umsichtiges und an den Anforderungen einer lebenswerten Zukunft ausgerichtetes Handeln.

Matthias Kreuzriegler

Ehrenamtlicher Vorsitzender Katholische Jugend Österreich