Sie ist zirka zwei Zentimeter groß, durchsichtig und pulsiert in den oberösterreichischen Badeseen: Die "Craspedacusta sowerbii" – eine Süßwasserqualle – hat es in unsere Breiten geschafft.
Die "Craspedacusta sowerbii" ist eine eingeschleppte Art aus Brasilien. Anders als die Quaggamuschel, die in Oberösterreich zum Problem geworden ist, sei die Qualle ökologisch aber relativ unbedenklich, erklärt Nikolaus Schobesberger von der Gewässergüteaufsicht des Landes OÖ.
Die gute Nachricht vorweg: "Diese Quallen sind im Grunde harmlos für den Menschen", erklärt der Experte. Sie besäßen zwar Nesselzellen in den Tentakeln, damit würden allerdings nur kleine Beutetiere gelähmt werden. "Wenn man sie sieht, kann man sich ruhig darüber freuen."
Schon 1979 wurden die ersten Quallen im Badesee Feldkirchen beobachtet. Seitdem kommt es immer wieder zu Sichtungen in verschiedensten Gewässern.
Dass die Süßwasserqualle überhaupt bei uns aufkommt, hängt mit der steigenden Wassertemperatur zusammen. Bei einer Temperatur von etwa 25 Grad fühlen sich die Nesseltiere nämlich besonders wohl. Ebenfalls wichtig: klares Wasser.
Rechtzeitig für den Start der Badesaison standen die oberösterreichischen Gewässer wieder auf dem Prüfstand. Dieses Jahr wurden an 84 Standorten Proben entnommen. Das Ergebnis: Acht von zehn Stellen wiesen eine ausgezeichnete Badewasserqualität vor. Alle übrigen waren gut und keine einzige mangelhaft.
Da bei Trinkwasser andere Richtlinien gelten als bei Badegewässern (Keimfreiheit vs. Grenzwerte), kann bei guter Badewasserqualität nicht von "Trinkwasserqualität" gesprochen werden.
"Die Beprobungen durch unsere Expertinnen und Experten dienen nicht nur zur Information für die Badegäste, sondern auch dazu, den ökologischen Zustand der Gewässer genau beobachten zu können. Es freut mich sehr, dass die Ergebnisse auch heuer wieder sehr positiv ausfallen", sich Umwelt-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne).